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Heimspiel mit Herzklopfen

Mit 19 Jahren steht Maya Dünser aus Altach am Montag beim Austria Top 12-Turnier in Rankweil an der Tischtennisplatte und lebt einen kleinen Sporttraum. Die Nachwuchshoffnung des UTTC Altach spricht über Lampenfieber, große Ziele und das Gefühl, vor Familie und Freunden aufzuschlagen.

Montagmorgen, 9 Uhr. Die Tribüne der Sporthalle der Mittelschule Rankweil füllt sich langsam und auf dem extra ausgerollten Hallenboden werden bereits die ersten Bälle gespielt. Inmitten der besten Tischtennisspielerinnen des Landes steht eine junge Frau aus Altach. Maya Dünser, 19 Jahre alt, darf zum ersten Mal beim prestigeträchtigen Austria Top 12-Turnier antreten und das ausgerechnet im eigenen Bundesland.

"Die Vorfreude ist riesig, aber ich bin ehrlich gesagt auch schon nervös", sagt sie offen. Vor rund zehn Jahren hat sie mit dem Tischtennis begonnen, jetzt steht sie auf derselben Bühne wie die nationale Elite.

Die 19-Jährige freut sich auf die Duelle mit den Top-Spielerinnen. ©Privat

Tennistraining fiel der Turniervorbereitung zum Opfer

Dass sie überhaupt dabei ist, verdankt sie einer Wildcard des heimischen Verbands, eine Einladung, die alles andere als selbstverständlich ist. "Als mich VTTV-Sportdirektor Peter Koppany gefragt hat, ob ich Lust hätte, mitzuspielen, musste ich nicht lange überlegen", erinnert sie sich. Und obwohl sie weiß, dass ihre Gegnerinnen Bundesliga-Erfahrung und deutlich mehr Spielpraxis mitbringen, nimmt sie die Herausforderung an. Mit Neugier, Respekt und einem klaren Ziel: "Ich möchte mein bestes Tischtennis abliefern."

Für die Vorbereitung hat sie sogar ihr Tennistraining vorübergehend ausgesetzt. Denn: "Die Technik ist doch etwas anders." Stattdessen hat sie sich auf Sparringeinheiten mit Bundesliga-Spielerin Virag Retyi konzentriert, um sich gezielt auf die Gegnerinnen vorzubereiten.

Ihre Trainingsintensität hat sie vor dem prestigeträchtigen Turnier erhöht. ©Privat

Mit Herzklopfen zur Premiere

Was das Turnier für sie besonders macht? Es sind nicht nur die international bekannten Gegnerinnen, sondern auch das Publikum. Familie, Freunde, Bekannte, sie alle wollen live dabei sein, wenn Maya Dünser am Montag zum Schläger greift. "Das macht mich zwar noch ein bisschen nervöser, ist aber dennoch wirklich cool", sagt sie mit einem Lächeln, das zwischen Vorfreude und Lampenfieber schwankt.

Dass sie am Montag auf deutlich stärkere Spielerinnen treffen wird, ist ihr bewusst. "Ich hoffe auf den ein oder anderen Satzgewinn", sagt Dünser. Und ergänzt mit einem Lächeln: "Vielleicht kann ich mir auch etwas abschauen." In der Gruppe trifft Dünser auf die beiden Tirolerinnen Teresa Oppelz, Nicola Salzburger und die Salzburgerin Sophia Pichler.

Volle Konzentration bei der jungen Altacherin. ©Privat

In der laufenden Saison spielt Maya Dünser mit ihrer Mannschaft sehr erfolgreich in der vierten Klasse der Vorarlberger Mannschaftsmeisterschaft. "Wir sind noch ungeschlagen. Ich bin mit meiner bisherigen Leistung zufrieden und merke, dass ich mich weiterentwickle", so die 19-Jährige. Ihr Ziel: im nächsten Jahr in einer höheren Liga aufschlagen und weitere Erfahrungen sammeln.

Vorarlberger Favorit bei den Herren

Das Austria Top 12 ist das einzige Preisgeldturnier im Kalender des Österreichischen Tischtennisverbands, 3200 Euro sind insgesamt ausgeschrieben. Für viele Spielerinnen und Spieler ist es der sportliche Jahresabschluss. Heuer findet es zum zweiten Mal nach 2022 in Lustenau wieder in Vorarlberg statt, ein sportliches Signal auch für den Westen des Landes.

Bei den Herren geht Simon Pfeffer vom UTTC Raiffeisen Kennelbach als Favorit ins Rennen. Er hofft nach drei dritten Plätzen in Folge in den Jahren 2021 bis 2023 auf seinen ersten Titel. Mit ihm und Daniel Schwärzler (UTTC Lauterach) sind bei den Herren gleich zwei Vorarlberger vertreten. Während Pfeffer fürs Viertelfinale gesetzt ist, trifft Schwärzler in der Gruppenphase auf Tobias Tischberger (Linz), Kento Waltl und Simon Acimovic (beide Salzburg).

Kennelbach-Spieler Simon Pfeffer geht als Nummer eins ins Turnier. ©Serra

Die Spiele starten am Montag um 9 Uhr mit der Vorrunde. Ab 14.30 Uhr folgen die Halbfinali, das Damenfinale ist für 16 Uhr angesetzt, gefolgt vom großen Finale der Herren.

(VOL.AT)

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