In Schwarzenberg wurde vor wenigen Tagen gemeldet, dass ein Wolf durch einen bewohnten Bereich gelaufen ist. Der Vorfall wurde mittlerweile vom Land erfasst und bestätigt. VOL.AT liegt ein Video vor, das den Wolf bei hellem Tageslicht zeigt: ruhig läuft er eine Ortsstraße entlang, quert Vorgärten und passiert Wohnhäuser, bevor er seelenruhig seines Weges geht.
Wie der Experte die Sichtung einordnet
Hubert Schatz von der Koordinationsgruppe für Großraubwild des Landes Vorarlberg erklärt, dass zur Sichtung nur wenige Informationen vorliegen. Neben dem bestätigten Hinweis gebe es lediglich Spurenabdrücke, die ein Jäger dokumentiert hat. Seitdem sei im gesamten Bregenzerwald keine weitere Beobachtung eingegangen. Schatz geht deshalb davon aus, dass es sich um ein durchziehendes Tier gehandelt hat. Ein Wolf könne auf Wanderschaft durchaus auch durch Siedlungsbereiche laufen; ungewöhnlich sei das nicht. Eine unmittelbare Gefahr bestehe in der Regel nicht, da Wölfe den Kontakt zum Menschen meiden. Erst bei wiederholten Sichtungen im Siedlungsraum müsste man genauer hinsehen. Hinweise darauf gebe es in diesem Fall jedoch nicht.
Wie die Menschen in Schwarzenberg reagieren
Beim Lokalaugenschein im Bregenzerwald zeigte sich, dass viele Bewohner von der bestätigten Sichtung bisher gar nichts gehört hatten. Eine ältere Dame meinte, der Wolf gehöre zur Natur und sie mache sich keine Sorgen. Ein Wolf tue einem Menschen normalerweise nichts. Eine Mutter, die mit ihrem Kind unterwegs war, reagierte ebenfalls gelassen. Sie bringe ihr Kind ohnehin selbst im Auto in den Kindergarten. "Sowas kann vorkommen, vor allem auf dem Land", sagte sie. Andere Anwohner lehnten Gespräche ab oder hatten schlicht kein Interesse, über den Vorfall zu sprechen. Im nebelverhangenen Ort herrschte insgesamt Ruhe.
Der Experte über die Vergangenheit
Sichtungen im Siedlungsgebiet sind im Bregenzerwald selten. Hinweise gab es zuletzt vor allem im Grenzgebiet Richtung Allgäu oder in abgelegenen Bereichen. Auch die Vorfälle im Mellental, bei denen Rinder gerissen wurden, gingen auf durchziehende Tiere zurück. Der aktuelle Fall fügt sich laut Schatz genau in dieses Muster ein: ein kurzer Besuch – und danach keine Spur mehr.
(VOL.AT)
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