Durchsuchung bei Selenskyjs Bürochef: Korruptionsermittlungen in Kiew
Die Maßnahmen gegen den Kanzleichef von Staatschef Wolodymyr Selenskyj seien Teil laufender Ermittlungen, teilten das Nationale Antikorruptionsbüro und die Antikorruptionsstaatsanwaltschaft in Kiew mit. Details sollen folgen. Die kriegsgebeutelte Ukraine wird von einem Schmiergeldskandal in höchsten Kreisen erschüttert.
Zentrale Rolle bei Friedensgesprächen
Jermak gilt nicht nur als rechte Hand Selenskyjs, er ist einer der einflussreichsten Männer in dem Land und wird immer wieder als graue Eminenz bezeichnet, die im Hintergrund die Fäden zieht. Er ist auch die zentrale Figur bei den laufenden Verhandlungen mit den USA über ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine.
Er ist auch die zentrale Figur bei den laufenden Verhandlungen mit den USA über ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Jermak führt das ukrainische Verhandlungsteam bei den Friedensgesprächen, seine Ernennung als Delegationsleiter vorige Woche hatte Erstaunen bei politischen Beobachtern in Kiew ausgelöst, weil er wie Selenskyj im Zuge des Korruptionsskandals in Erklärungsnot geraten war.
Zuletzt auch Ex-Verteidigungsminister vorgeladen
In dem Korruptionsskandal ist zuletzt auch Ex-Verteidigungsminister Rustem Umjerow von Korruptionsfahndern vorgeladen worden. Der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates gelte als Zeuge, meldete das Onlineportal "Ukrajinska Prawda" unter Berufung auf den Pressedienst der Behörde. Auch der 43-Jährige ist einer von Kiews Hauptunterhändlern bei den Gesprächen mit Kriegsgegner Russland und den USA.
Vor etwas mehr als zwei Wochen hatten ukrainische Korruptionsermittler Erkenntnisse über Schmiergeldzahlungen in Millionenhöhe im Energiesektor öffentlich gemacht. Energieministerin Switlana Hryntschuk und ihr inzwischen als Justizminister tätiger Vorgänger Herman Haluschtschenko wurden daraufhin entlassen. Es gab mehrere Festnahmen.
Affäre zieht Kreise bis zum Präsidenten
Der Hauptverdächtige und Vertraute von Präsident Selenskyj, Tymur Minditsch, floh aus dem Land. In der Verdachtsmitteilung des Nationalen Antikorruptionsbüros (NABU) gegen Minditsch hieß es, dieser habe unter anderem seine "freundschaftlichen Beziehungen zum Präsidenten der Ukraine" ausgenutzt, um sich zu bereichern.
Die Ermittler hatten in dem Zusammenhang auch Korruption im Verteidigungssektor und Kontakte zwischen Minditsch und Umjerow beim Kauf von Schutzwesten für die Armee erwähnt. Umjerow selbst hat wiederum jede Verwicklung in die Schmiergeldaffäre vehement bestritten. Den Posten des Verteidigungsministers bekleidete er von September 2023 bis Juli 2025.
(VOL.AT)
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