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Österreichs U17 verlor WM-Finale gegen Portugal 0:1

Umstrittener Anisio-Treffer beendete Österreichs Traum vom WM-Titel. Im Bild: Jakob Werner.
Umstrittener Anisio-Treffer beendete Österreichs Traum vom WM-Titel. Im Bild: Jakob Werner. ©GEPA
Die Krönung einer sensationellen Turnierleistung ist Österreichs U17-Fußballteam versagt geblieben.

Die ÖFB-Talente mussten sich am Donnerstag im Finale der U17-WM in Doha Portugal mit 0:1 (0:1) geschlagen geben. Die Auswahl von Teamchef Hermann Stadler hatte als erstes ÖFB-Team ein Finale einer Weltmeisterschaft erreicht, ein Treffer von Anisio Cabral (32.) beendete aber den Traum vom WM-Titel.

Der Liveticker vom WM-Finale

Doha. Die Österreicher waren mit sieben Siegen in sieben Spielen ins Endspiel eingezogen, in dem sich die Portugiesen als die bessere Mannschaft erwiesen und verdient erstmals den U17-WM-Pokal holten. Pech hatten die Österreicher im Finish, als ein Schuss von Daniel Frauscher nur an der Stange landete (85.).

Der aktuelle U17-Europameister Portugal bestimmte im Khalifa International Stadium in der ersten Halbzeit klar das Spielgeschehen und setzte das ÖFB-Team immer wieder mit gefährlichen Offensivaktionen unter Druck. Glück hatte Torhüter Daniel Posch bei einem missglückten Ausflug, dass der anschließende Treffer wegen Foulspiels aberkannt wurde (13.).

Doppel-Chance zur Führung

Österreich hatte wenig Ballbesitz und kam auch kaum zu schnellen Umschaltmomenten, bis zum Finale eine Stärke. Einmal wurde die Stadler-Elf vor der Pause aber richtig gefährlich. Einen Schuss von Hasan Deshishku wehrte Torhüter Romario Cunha ab, der zweite Versuch des mit acht Treffern besten Turnier-Torschützen Johannes Moser wurde abgeblockt (14.).

In der 32. Minute gingen die Portugiesen verdient, aber umstritten in Führung. Torjäger Anisio drückte einen Stanglpass von Duarte Cunha aus abseitsverdächtiger Position über die Linie, das Tor behielt auch nach Video-Check Bestand. Es war das zweite Gegentor der Österreicher in diesem Turnier und das erste von Posch, der davor in sechs Partien unbezwungen war.

Stangenschuss von Frauscher

Vor den Augen von FIFA-Präsident Gianni Infantino, dem ÖFB-Aufsichtsratsvorsitzenden Josef Pröll und der angereisten Sport-Staatssekretärin Michaela Schmidt starteten die jungen Österreicher mit viel Elan in die zweite Hälfte. Die Portugiesen, fast nur Spieler der Topclubs Benfica Lissabon und FC Porto, bekamen das Spiel aber bald wieder unter Kontrolle. Ein Kopfball von Mateus Mide (62.) und ein Neto-Schuss (68.) brachten auch Gefahr.

Österreich setzte zu einer Schlussoffensive an, die keinen Erfolg brachte. Ein Kopfball von Ifeanyi Ndukwe ging über das Tor (82.), ein Schuss von Julian Halmich wurde abgeblockt (88.). Die größte Chance fand der unmittelbar davor eingewechselte Frauscher vor, dessen Schuss von der Innenstange zurück ins Feld sprang.

Dennoch dürfen die ÖFB-Talente, die als Vize-Weltmeister am Samstag nach Hause kommen, das Turnier als ganz großen Erfolg verbuchen.

Die größten Erfolge des männlichen ÖFB-Nachwuchses

Österreichs U17-Team kommt als Vize-Weltmeister von der WM in Doha heim und hat für den größten Erfolg eines ÖFB-Nachwuchsteams gesorgt. Den Höhepunkt davor bei einer WM bildete 2007 das Halbfinale und Platz vier. In einem Finale war Österreich vor Katar 2025 erst einmal. Bei der U16-EM 1997 in Deutschland zog man im Endspiel gegen Spanien (0:0, 4:5 im Elferschießen) den Kürzeren. Insgesamt schafften es bisher acht ÖFB-Auswahlen ins Halbfinale, sechs davon auf EM-Ebene.

Überblick über die größten Erfolge des österreichischen männlichen Fußball-Nachwuchses bei WM- und EM-Endrunden:

WM:

  • 2007: U20-WM in Kanada (24 Teilnehmer - 4. Platz)
  • 2015: U20-WM in Neuseeland (24 Teilnehmer - im Achtelfinale ausgeschieden)
  • 2025: U17-WM in Katar (48 Teilnehmer - 2. Platz)

EM:

  • 1994: U16-EM in Irland (16 Teilnehmer - 4. Platz)
  • 1997: U16-EM in Deutschland (16 Teilnehmer - 2. Platz)
  • 2003: U19-EM in Liechtenstein (8 Teilnehmer - 3. Platz)
  • 2003: U17-EM in Portugal (8 Teilnehmer - 3. Platz)
  • 2006: U19-EM in Polen (8 Teilnehmer - 3. Platz)
  • 2014: U19-EM in Ungarn (8 Teilnehmer - 3. Platz)
  • 2022: U19-EM in der Slowakei (16 Teilnehmer - 6. Platz)

(APA)

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