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Scala-Intendant verteidigt Saisonstart mit russischer Oper

So glanzvoll eröffnete die Scala 2022 ihre Saison
So glanzvoll eröffnete die Scala 2022 ihre Saison ©APA/Quirinale Press Office
Dass die kommende Saison der Scala am 7. Dezember mit einer russischen Oper, nämlich "Lady Macbeth von Mzensk" von Dmitrij Schostakowitsch, eröffnet wird, sollte nach Ansicht des Intendanten des Mailänder Opernhauses, Fortunato Ortombina, keine Kontroversen auslösen. "Musik steht über jedem ideologischen Konflikt", versicherte Ortombina bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.

"Es ist kein Zufall, dass alle Diktatoren, sich Freunde unter den Musikern suchen. Diktatoren wissen, dass Musik auf das Volk einen stärkeren Einfluss hat als sie selbst. Daran müssen wir denken. Das weiß auch (der russische Präsident Wladimir) Putin, denn Schostakowitsch hat auf das russische Volk einen größeren Einfluss als er", sagte der Intendant weiter.

Oper wird von Riccardo Chailly dirigiert

Am Dirigentenpult wird bei der Premiere am 7. Dezember der italienische Dirigent Riccardo Chailly stehen, für den die letzte Saison als Musikdirektor des Theaters beginnt. Regisseur ist Wasily Barkhatow. Mit der Aufführung wird des 50. Todestags Schostakowitschs gedacht. Das Mailänder Opernhaus feiert traditionsgemäß am 7. Dezember, dem Tag des Heiligen Ambrosius, dem Schutzpatron der Stadt Mailand, den Beginn seiner neuen Saison. Der 7. Dezember ist in Mailand ein Feiertag.

Die neue Saison des Teatro alla Scala umfasst 13 Opernproduktionen. Highlight der kommenden Spielzeit ist der vollständige doppelte Zyklus von Richard Wagners "Ring des Nibelungen", dirigiert von Alexander Soddy und Simone Young. Das monumentale Werk, das sich über vier Abende erstreckt ("Das Rheingold", "Die Walküre", "Siegfried" und "Götterdämmerung"), wird mit einem herausragenden internationalen Sängerensemble gegeben. Die Inszenierung stammt von David McVicar.

Im April 2026 jährt sich die Uraufführung von Giacomo Puccinis Oper "Turandot", die 1926 an der Mailänder Scala unter der Leitung von Arturo Toscanini stattfand, zum 100. Mal. Anlässlich dieses Jubiläums wird die Oper in jenem Bühnenbild aufgeführt, das Regisseur Davide Livermore eigens für das Puccini-Gedenkjahr 2024 entworfen hatte - zum 100. Todestag des Komponisten. Am Pult wird Nicola Luisotti stehen.

(APA)

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