Architektur, die heilen will
Der Neubau ist mehr als nur ein Krankenhaus: Er versteht sich als Teil des therapeutischen Prozesses. Entsprechend wurde das gesamte Konzept – von der Raumaufteilung über das Farb- bis hin zum Lichtkonzept – unter dem Leitbild der „heilenden Architektur“ geplant.
„Es war uns besonders wichtig, dass sich Patientinnen und Patienten hier sicher, respektiert und wohlfühlen“, betont ein Vertreter des Bauprojekts. So wurden etwa breite Gänge für ein großzügiges Raumgefühl geschaffen, beruhigende Farbtöne gewählt und gezielt mit natürlichem Licht gearbeitet. Auch architektonische Details wie ein bewusst unregelmäßiger Türgriff tragen eine symbolische Botschaft: „Das Unperfekte ist ebenfalls wertvoll und funktionsfähig.“
69 Millionen Euro für bessere Versorgung
Insgesamt investierte das Land Vorarlberg rund 69 Millionen Euro in das achtstöckige Gebäude. Für das Großprojekt mussten über 40.000 Kubikmeter Gestein und Geröll ausgehoben werden. Das Resultat: moderne Stationen, Therapieräume, eine Tagesklinik – und ein forensischer Bereich mit bisher einzigartigem Außenareal.
Der Neubau bringe laut Krankenhausleitung nicht nur Verbesserungen für die Patientinnen und Patienten, sondern auch für das Personal: „Es ist heller, einladender und als Arbeitsumfeld deutlich attraktiver geworden“, berichtet eine Pflegekraft. Inhaltlich bleibe die Arbeit anspruchsvoll wie eh und je – doch die neuen Rahmenbedingungen machen sie leichter zugänglich.
Mehr Raum, mehr Ruhe, mehr Würde
Konkret profitieren die Patient:innen von Einzel- und Zweibettzimmern statt Mehrbettlösungen, größeren Bewegungsflächen sowie einem allgemein angenehmeren Umfeld. Auch im forensischen Bereich, wo Menschen mit psychischer Erkrankung nach begangenen Straftaten betreut werden, sind die Unterschiede spürbar.
„Was wir bisher hatten, war eher wie eine Studentenbude – jetzt bewegen wir uns auf einem ganz anderen Niveau“, sagt ein Pfleger. Besonders hebt er den neuen Außenbereich hervor: „Die Patientinnen und Patienten können sich draußen aufhalten – je nach Sicherheitsbedarf getrennt – was die allgemeine Lage entspannt und unsere Arbeit erleichtert.“
Sichtbares Zeichen für den Stellenwert psychischer Gesundheit
Für viele ist der Neubau auch ein klares politisches Statement. „Das Land Vorarlberg hat hier ein sichtbares Zeichen gesetzt, dass psychische Gesundheit einen gesellschaftlichen Stellenwert hat. Es geht darum, Betroffenen frühzeitig zu helfen – bevor sich Zustände verschärfen.“
Diese Wertschätzung spüren auch Angehörige. Karin, die regelmäßig ihren Vater besucht, ist begeistert: „Früher war es düster und alt – jetzt ist alles so hell, weitläufig und freundlich. Das macht einen riesigen Unterschied, auch für uns Besucher.“
Ein neues Kapitel beginnt
Noch sind keine Patient:innen eingezogen – der Umzug ist für Anfang 2026 geplant. Doch bereits der erste Einblick hat viele überzeugt: Das neue Psychiatriegebäude in Rankweil steht sinnbildlich für einen Wandel im Umgang mit seelischer Gesundheit – einen Wandel, der längst überfällig war.
Quelle: LÄNDLE TV
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