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Rumänien und Moldau melden Luftraumverletzungen

Drohnensichtungen in Rumänien und Moldau
Drohnensichtungen in Rumänien und Moldau ©APA/AFP
Rumänien und Moldau haben am Dienstag erneut Luftraumverletzungen durch Drohnen gemeldet. Die Behörden in Rumänien stellten nach eigenen Angaben zwei Vorfälle fest, in der Stadt Vaslui im Osten des Landes wurde demnach eine abgestürzte Drohne gefunden. Verteidigungsminister Ionut Mosteanu sprach von einer "erneuten Provokation" durch Russland. Nach der Sichtung in Rumänien starteten zwei Kampfjets der deutschen Luftwaffe vom Typ Eurofighter, um die Drohne abzufangen.

Die zweite Luftraumverletzung wurde nach rumänischen Angaben in der südlich von Vaslui gelegenen Region Galati festgestellt. Wie die deutsche Luftwaffe mitteilte, hoben die beiden deutschen Eurofighter um 06.31 Uhr und um 09.11 Uhr ab. Die Eurofighter sind im Rahmen der NATO-Mission Air Policing South in Rumänien eingesetzt, deren Ziel ist die Überwachung des Luftraums des Mitgliedstaates. Nach deutschen und rumänischen Angaben starteten später auch F-16-Kampfjets der rumänischen Luftwaffe.

Abgeschossen wurde die Drohne letztlich nicht. Nach Angaben des rumänischen Verteidigungsministers Mosteanu handelte es sich bei der im nahe der moldauischen Grenze gelegenen Vaslui gefundenen Drohne "vermutlich" um das zuvor gemeldete Objekt. Entweder hätten die Piloten die Kontrolle über die Drohne verloren oder dem Flugobjekt sei der "Treibstoff ausgegangen". Ersten Einschätzungen zufolge sei sie nicht mit Sprengstoff bestückt gewesen, sagte Mosteanu weiter.

Die Drohnensichtungen ereigneten sich während eines Besuchs des Kommandanten der US-Landstreitkräfte in Europa, Chris Donahue, in Rumänien. Seinen Angaben zufolge hat das Verteidigungsbündnis mittlerweile die nötigen Fähigkeiten entwickelt, um Drohnen abzuschießen. Die NATO arbeite derzeit daran, dass dies auch "baldmöglichst" umgesetzt werden könne.

Drohne stürzt in Wohnhaus

Im nicht zur NATO gehörenden Moldau meldete das Verteidigungsministerium die Sichtung von "sechs Drohnen", die den Luftraum des Landes verletzt hätten. Eines der Flugobjekte stürzte demnach in das Wohngebäude eines Obstbauern, in der Folge wurde die Ortschaft Cuhurestii de Jos im Nordwesten des Landes evakuiert. Das moldauische Außenministerium kündigte die Einbestellung des russischen Botschafters an. Dieser müsse die "nicht hinnehmbaren" Vorgänge erklären, hieß es weiter.

Die Drohnensichtungen ereigneten sich, während Russland erneut die an Rumänien und Moldau angrenzende Ukraine mit schweren Luftangriffen überzog, bei denen laut ukrainischen Angaben mindestens sieben Menschen getötet wurden. Zuletzt waren im Luftraum europäischer NATO-Staaten immer wieder Drohnen an Flughäfen und Militäreinrichtungen gesichtet worden, unter anderem auch in Deutschland. Russische Drohnen sowie Kampfflugzeuge waren zudem mehrfach in den Luftraum unter anderem Polens, der baltischen Staaten und Rumäniens eingedrungen.

(APA/AFP/Reuters)

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