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Sieben goldene Wochenbett-Regeln: Was frisch gebackene Mamas wirklich beachten sollten

Tipps fürs Wochenbett.
Tipps fürs Wochenbett. ©VOL.AT/Emilia Waanders/Canva
Viele Mamas übernehmen sich nach der Geburt – oft ohne zu merken, wie sehr sie ihrem Körper schaden. Diese sieben Wochenbett-Regeln sollte man unbedingt kennen.

Wenn ein Baby zur Welt kommt, steht die Welt still – und gleichzeitig Kopf. Zwischen Hormonschwankungen, Schlafmangel, Körperveränderungen und der neuen Verantwortung vergessen viele Frauen oft das Wichtigste: sich selbst.

Dabei gibt es einfache Tricks, die den Start ins Mama-Leben erheblich erleichtern können. Die Dornbirner Beckenboden-Physiotherapeutinnen Magdalena Latzer und Ines Holzmann verraten ihre wichtigsten "Lifehacks" für die ersten Wochen nach der Geburt – leicht umzusetzen, aber mit großer Wirkung.

Video: Physiotherapeutinnen teilen ihre Tipps fürs Wochenbett

1. Weniger ist mehr

Auch wenn manche Frauen sich kurz nach der Geburt erstaunlich fit fühlen: Der Körper hat Höchstleistungen erbracht und braucht echte Ruhe.

"Auch wenn man sich pudelwohl fühlt – Entlastung ist das große Thema", sagt Holzmann. Einkäufe schleppen? Muss nicht sein. Stattdessen: Pausen, Unterstützung annehmen, nicht alles alleine machen.

2. Zeit zum Ankommen

Das Leben hat sich gerade komplett verändert. Statt Terminstress braucht es nun nur eines: Ankommen.
"Eine Geburt ist eine körperliche und emotionale Grenzerfahrung" – und niemand muss sofort funktionieren.

3. Bauchlage trauen

Eine einfache Position – mit großem Effekt. Eine ihrer Lieblings­empfehlungen: Bauchlage oder Bauchstütz. "Viele trauen sich das nicht, weil der Bauch noch so präsent ist", erzählt Latzer. "Aber es ist eine unglaublich entlastende Position."

  • fördert die Rückbildung
  • unterstützt den Lochialfluss
  • entlastet den Beckenboden
  • hilft der Gebärmutter, sich schneller zurückzubilden

Was bedeutet Lochialfluss?

Der Lochialfluss ist die natürliche Blutungs- und Wundheilungsphase nach der Geburt, bei der die Gebärmutter Gewebereste und Blut ausscheidet und sich zurückbildet.

4. Die richtige Stillposition

Ein Satz, den jede frisch gebackene Mama kennen sollte. "Die Hebammen sagen: Das Baby kommt zur Brust, nicht die Brust zum Baby – dieser Satz ist Gold wert", sagt Holzmann. Die falsche Stillhaltung führt rasend schnell zu Nacken-, Schulter- oder Rückenschmerzen. Deshalb gilt:

  • Kissen benutzen
  • Schultern entspannen
  • Baby gut stützen
  • Brust NICHT zum Kind herunterbeugen

Der Körper hat genug zu tun – unnötige Verspannungen braucht jetzt niemand.

5. Sanft am WC – besonders bei Dammverletzungen

Der Gang zur Toilette ist nach der Geburt oft ein sensibles Thema. Mit ein paar Tricks lässt er sich erleichtern:

  • Stuhl weich halten
  • nicht pressen
  • lieber mit Wasser spülen statt mit Papier reiben
  • sich Zeit lassen

Gerade bei Dammverletzungen ist der Toilettengang heikel. "Wichtig ist, dass der Stuhl nicht zu hart ist – trotz Eisentabletten", sagt Latzer. Nicht pressen, lieber mit Wasser spülen als kräftig mit Papier rubbeln.

6. Sanfte Stabilität: Ein Stützgurt hilft von außen

Zusätzlich raten die beiden, instabilen "Rumpfkapseln" von außen sanfte Unterstützung zu geben – etwa mit einem leichten Stützgurt. "Es geht nicht darum, wieder super schlank auszusehen, sondern um Halt von außen", betont Holzmann.

7. Unterstützung von innen

Wenn sich früh ein Druck- oder Fremdkörpergefühl bemerkbar macht, kann ein Pessar den Beckenboden von innen stabilisieren. Es hilft, das Gewebe zu entlasten, bis der Körper wieder kräftiger ist – immer angepasst und empfohlen von Fachpersonen.

Was ist ein Pessar?

Ein Pessar ist eine kleine, meist weiche Schiene oder Ring, der in die Scheide eingesetzt wird und den Beckenboden von innen unterstützt – häufig bei Senkungsbeschwerden oder nach der Geburt.

Bonus-Hack: Unterstützung ist kein Luxus, sondern notwendig

Jede Frau erlebt das Wochenbett anders. Aber eines gilt für alle: Man muss es nicht alleine schaffen. Ob Partner, Familie, Freunde oder Profis – Hilfe annehmen ist kein Zeichen von Schwäche. Es ist ein Zeichen von Selbstfürsorge.

(VOL.AT)

  • VOL.AT
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