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Smog-Alarm in Teheran: Umweltbehörde warnt

Hauptursache für die schlechte Luftqualität sind  Millionen von Autos
Hauptursache für die schlechte Luftqualität sind Millionen von Autos ©APA/AFP
Angesichts der drastischen Luftverschmutzung in Teheran hat die Umweltbehörde der iranischen Hauptstadt eine Warnung ausgesprochen. Der Luftqualitätsindex liegt bei dem kritischen Wert von 160, womit die Luft für alle Bevölkerungsgruppen als stark verschmutzt und für ältere Menschen als besonders gefährlich eingestuft wird. Im Gesundheitsministerium fand ein Krisentreffen statt, da die Belastung voraussichtlich weiter anhalten soll, so die Tageszeitung Shargh am Sonntag.

Laut einer Statistik des Ministeriums starben im vergangenen Jahr über 58.000 Menschen als Folge der Luftverschmutzung. Hauptursache für die schlechte Luftqualität sind die Millionen Autos in der Stadt. Da es an öffentlichen Verkehrsmitteln mangelt, bleibt vielen Teheranern keine Alternative zum eigenen Wagen. Hinzu kommt, dass Benzin sowohl preislich - mit 15 bis 20 Cent pro Liter - als auch qualitativ auf niedrigem Niveau liegt.

Besonders im Winter und Sommer, wenn der Energieverbrauch durch Heizung und Klimaanlagen steigt, verschärft sich die Situation. Viele Iranerinnen und Iraner kritisieren das Verbrennen von Schweröl in den Kraftwerken, das zu einer hohen Schadstoffbelastung führt.

Neben Luftverschmutzung leiden Bewohner unter Wasserkrise

An Tagen mit besonders hoher Luftverschmutzung sieht sich die Regierung gezwungen, Schulen und Universitäten zu schließen. Derzeit wird sogar über die Schließung von Banken und weiteren Behörden diskutiert. In der iranischen Hauptstadt leben mindestens 15 Millionen Menschen, tagsüber steigt die Zahl durch Pendler auf fast 19 Millionen.

Neben der Luftverschmutzung leiden die Bewohner der Stadt auch unter einer landesweiten Wasserkrise aufgrund von lang anhaltender Trockenheit. Erst vor Kurzem hatte Irans Präsident Massud Peseschkian angekündigt, dass das Wasser rationiert werden müsse, wenn bis Ende November kein Regen fallen sollte. Im Fall einer noch längeren Trockenheit erwog er zudem weitere drastischere Maßnahmen. "Wenn es dann immer noch nicht regnet, müssen wir Teheran evakuieren", sagte er.

(APA/dpa)

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