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Republikaner und Demokraten verabschieden Dick Cheney

Ex-US-Vizepräsident Dick Cheney wurde beerdigt.
Ex-US-Vizepräsident Dick Cheney wurde beerdigt. ©AFP
Vertreterinnen und Vertreter der Republikanischen und der Demokratischen Partei in den USA haben am Donnerstag dem verstorbenen Ex-Vizepräsidenten Dick Cheney die letzte Ehre erwiesen.

US-Präsident Donald Trump, wie Cheney ein Republikaner, war am Donnerstag nicht zu dem Trauergottesdienst in der Washington National Cathedral eingeladen. Cheney war ein Kritiker Trumps.

Zwei Ex-Präsidenten waren vor Ort: George W. Bush, ein Republikaner, und Joe Biden, ein Demokrat. Letzterer bezeichnete Cheney einst als "den wahrscheinlich gefährlichsten Vizepräsidenten, den wir in der amerikanischen Geschichte hatten". Inzwischen würdigt er Cheneys Engagement für dessen Familie und dessen Werte. Die zwei Ehepaare Bush und Biden saßen gemeinsam in einer Reihe in der Kirche. Daneben saßen auch die frühere Vizepräsidentin KamalaHarris und Ex-Vizepräsident Mike Pence. Auch Ex-Vizepräsident Al Gore, die frühere Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, sowie der frühere republikanischeFraktionschef im Senat, Mitch McConnell, waren anwesend.

Bush würdigt Cheney als zuverlässig

Bush sagte in einer Trauerrede, sein früherer Vizepräsident Cheney sei "solide und einmalig und zuverlässig" gewesen.

Cheney war zutiefst konservativ und hatte großen Einfluss auf die damalige Bush-Regierung. Cheney sprach sich für die US-Invasion in den Irak auf Grundlage von letztlich mangelhaften Geheimdienstinformationen aus. Er verteidigte immer wieder kontroverse Überwachungs-, Festnahme- und Verhörtechniken, die nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 angewandt wurden.

Cheney und Tochter Liz kritisierten Trump

Auch Cheneys Tochter Liz sollte eine Rede halten. Liz Cheney war einst ein hochrangiges Mitglied des Repräsentantenhauses. Die Karriere der Republikanerin wurde durch das Trump-Lager beendet. Die Politikerin hatte nach dem Sieg Bidens bei der Präsidentschaftswahl 2020 gegen Trump einen Ausschuss angeführt, der zum Aufstand von Trump-Anhängern im US-Kapitolgebäude ermittelte. Liz Cheney beschuldigte Trump, die Angreifer angestiftet zu haben. Ihr Vater kündigte im vergangenen Jahr an, dass er statt Trump die demokratische Präsidentschaftskandidatin bei der Wahl 2024, Harris, wählen werde.

Dick Cheney war am 3. November im Alter von 84 Jahren gestorben. Er litt jahrzehntelang an einer Herzerkrankung und unterzog sich einer Herztransplantation. Laut seiner Familie hatte die Todesursache unter anderem mit den Folgen einer Lungenentzündung zu tun.

(DPA)

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