Totschnig sieht gutes Ergebnis bei COP in greifbarer Nähe
Die Veröffentlichung des seit Mittwochfrüh erwarteten und überarbeiteten Entwurfes des Abschlusstextes werde laut Totschnig wohl noch "einige Stunden" dauern. "Ich selbst bin zu jeder Zeit im engen Austausch mit der Delegation", so der Minister am Donnerstag bei einem Gespräch mit Medienvertretern in Belem vor seinem Abflug. Die Grundpfeiler der EU, als deren Teil Österreich in Brasilien auch mitverhandelt, stünden ohnedies schon länger fest.
"Der wichtigste Punkt für uns ist und bleibt die Reduktion von Treibhausgasen, damit wir das 1,5-Grad-Ziel erreichen können", sagte Totschnig. Es seien ambitionierte Ziele der Staatengemeinschaft eingemeldet worden, aber es brauche noch größere Anstrengungen, um den 2015 bei der COP in Paris vereinbarten Beschluss auch tatsächlich umzusetzen. Deshalb brauche es auch ein dichteres Berichtswesen zur Entwicklung der Treibhausgase aus den einzelnen Ländern.
Lob für Fahrplan zum Ausstieg aus fossilen Energien
In Brasilien schloss sich Österreich auf der Weltklimakonferenz auch gemeinsam mit dutzenden anderen Staaten einem Fahrplan zur Abkehr von Öl, Gas und Kohle an. Lob gab es dafür von Greenpeace: "Österreichs Unterschrift auf der kolumbianischen Deklaration ist zu begrüßen und ein wichtiger Schritt, um progressive Allianzen bei den Verhandlungen zu stärken und den Ausstieg aus fossilen Energien voranzutreiben. Entscheidend ist aber, dass Österreich diesen Worten auch Taten folgen lässt: Neue Gasbohrlizenzen müssen auch in Österreich gestoppt und die Öl- und Gasförderung bis spätestens 2035 beendet werden", sagte Jasmin Duregger, Klimaexpertin bei Greenpeace Österreich.
Gegenwind für die Initiative gibt es in Belem weiterhin unter anderem von reichen Golfstaaten wie Saudi-Arabien, die mit Öl und Gas viele Milliarden verdienen.
Kein Geld für weitere Klimafinanzierung
Unverändert blieb die Position Österreichs, was die internationale Klimafinanzierung betrifft. "Wir leisten bereits einen großen Beitrag und halten alle Versprechen ein, aber wir müssen selbst zu Hause sparen. Wir sind nicht in der Situation, neue Zusagen einzugehen", so Totschnig.
Lula sorgt für mehr Tempo auf der COP
Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva reiste am Mittwoch nach der Eröffnung in der vergangenen Woche nochmals zur COP und auch seine Frau Rosângela Lula da Silva mischte sich unter die Tausenden Besucher. Laut Totschnig bringe sich Lula selbst stark in die Verhandlungen ein und versuche auch, eher skeptische Länder für noch mehr Klimaschutz zu gewinnen. "Lula wird diese COP nicht ohne einen Erfolg abschließen wollen", sagte Totschnig.
(APA)
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