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Spitzensport geht baden

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Vorarlberg stockt das Sportbudget 2026 deutlich auf, doch nicht alle dürfen sich freuen: Während Millionen in Infrastrukturprojekte fließen, wird beim Profisport eingespart.

Knapp 19 Millionen Euro will das Land Vorarlberg im kommenden Jahr in den Sport investieren. Das geht aus dem kürzlich präsentierten Budgetvoranschlag von Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) und Landesstatthalter Christof Bitschi (FPÖ) hervor. Damit steigt das Sportbudget im Vergleich zu 2025 um rund 4,5 Millionen Euro.

Auf den ersten Blick wirkt das wie ein kräftiges Bekenntnis zum Sport. Doch ein genauer Blick in die Zahlen offenbart: Vor allem die Gemeinden sollen von den zusätzlichen Mitteln profitieren, insbesondere beim Ausbau und der Sanierung von Sportstätten. Für diese Maßnahmen sind im kommenden Jahr 5.683.400 Euro vorgesehen. Heuer waren es noch 1.795.500 Euro.

Am 11. November präsentierten Christof Bitschi und Markus Wallner den Budgetvoranschlag für 2026. ©Land Vorarlberg/Joshua Wiedemann

Zwei Großprojekte dafür verantwortlich

Begründet wird die massive Erhöhung mit langfristigen Zahlungsvereinbarungen. Bei größeren Bauvorhaben, so das Land, würden mehrjährige Fördertranchen vereinbart, teilweise über vier Jahre hinweg. In die aktuelle Steigerung fallen unter anderem zwei Großprojekte: der Neubau des Bregenzer Seebads und das neue Stadion in Lustenau. Laut Land werden für diese beiden Vorhaben 2026 die höchsten Fördertranchen fällig.

Laut Auskunft der Gemeinde erhält Lustenau im kommenden Jahr eine Million Euro vom Land für das neue Stadion ausgezahlt. ©Stiplovsek

"Ab 1.1.2026 sind wir voraussichtlich bei einem Stand von 35 genehmigten Projektförderungen mit einem Fördervolumen von über 21 Millionen Euro. Die größten Förderprojekte sind das Hallenbad Bregenz (offenes Fördervolumen 7,4 Millionen Euro) und das Reichshofstadion in Lustenau (offenes Fördervolumen 7,8 Millionen Euro)", berichtet das Land.

Das Bregenzer Seebad ist das zweite große Projekt, das das Sportbudget in die Höhe treibt. ©Stiplovsek

Die genaue Aufteilung der Fördersummen für 2026 würde man aber erst im Laufe des Jahres festlegen. Was so viel bedeutet: Man hat zwar das Budget veranschlagt, weiß aber noch nicht, wer wie viel davon bekommen wird.

Förderung für Mannschaftsspitzensport gedeckelt

Wenig erfreulich ist die Entwicklung für den Mannschaftsspitzensport. Bereits Anfang des Jahres hatte Sportlandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) angekündigt, die Förderung für Profisportorganisationen auf jährlich 100.000 Euro zu deckeln. Diese Maßnahme schlägt sich nun im Budget nieder: Während 2025 noch 2.140.000 Euro in den Mannschaftsspitzensport flossen, werden es 2026 nur noch 1.690.000 Euro sein.

Stabil geblieben ist die Förderung für Nachwuchsmannschaften. Der Bereich Jugend- und Nachwuchssport erhält sogar einen Zuschlag von knapp 200.000 Euro.

Mehr Geld für Olympiatraum

Auch das Olympiazentrum Vorarlberg in Dornbirn darf sich über einen Zuwachs freuen: Rund eine halbe Million Euro zusätzlich werden dem Standort 2026 zur Verfügung stehen. Das Montafoner Schanzenzentrum bleibt dagegen auf dem Vorjahresniveau.

Bewegung als Gesundheitsstrategie

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Initiative "Vorarlberg bewegt". Diese erhält durch eine neue Kampagne zusätzlichen finanziellen Spielraum. Unter dem Titel "Gesunder Rücken – alles eine Frage der Haltung" startet das Land ein Programm zur Förderung der Rückengesundheit.

Im Bereich der Förderungen für Fachverbände, den Breitensport, Sportveranstaltungen sowie weitere Maßnahmen gibt es nur geringfügige Anpassungen. Die Erhöhung des Gesamtbudgets spiegelt sich hier kaum wider.

Nicht alle profitieren

Das Land Vorarlberg investiert im kommenden Jahr kräftig in den Sport, allerdings nicht gleichmäßig. Während in Bäder, Stadien und Gesundheit neue Millionen fließen, müssen Profiklubs künftig mit weniger Geld auskommen. Wer am Ende wie viel bekommt, bleibt vorerst offen. Klar ist nur: Nicht alle profitieren vom Aufschwung.

(VOL.AT)

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