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Gewehr von Teamkollegin manipuliert? Weiterer Skandal belastet Frankreichs Biathlon-Team

Jeanne Richard steht im Verdacht, vor einem Wettkampf das Gewehr einer Teamkollegin manipuliert zu haben.
Jeanne Richard steht im Verdacht, vor einem Wettkampf das Gewehr einer Teamkollegin manipuliert zu haben. ©APA/AFP
Wenige Wochen vor dem Auftakt der Weltcupsaison belastet ein weiterer Vorfall das ohnehin angeschlagene französische Biathlon-Team.

Nach der rechtskräftigen Verurteilung von Julia Simon rückt nun Jeanne Richard in den Fokus.

Manipulationsverdacht gegen Teamkollegin

Wie das französische Sportportal "Dicodusport" berichtet, soll Jeanne Richard gegen Ende der vergangenen Saison versucht haben, das Gewehr ihrer Teamkollegin Océane Michelon zu manipulieren. Beobachtet worden sei sie dabei von Justine Braisaz-Bouchet, die den Vorfall demnach unmittelbar bemerkte.

Océane Michelon (23) belegte in der vergangenen Saison Rang fünf im Gesamtweltcup. ©APA/AFP

Welche technischen Veränderungen an der Waffe vorgenommen wurden, ist bislang nicht bekannt. Eine offizielle Sanktion wurde nicht ausgesprochen. Laut "Dicodusport" könnte jedoch Richards Ausschluss zu Beginn der diesjährigen Sommervorbereitung in Zusammenhang mit dem Vorfall stehen. Richard bestreitet die Anschuldigungen.

Internationale Kritik an Vorgangsweise

Die Vorwürfe rufen auch international Kritik hervor. Der frühere schwedische Biathlet Björn Ferry sprach im Sender SVT von einem schwerwiegenden Vertrauensbruch. Ein solches Verhalten sei mit Sabotage vergleichbar, etwa dem Manipulieren von Skiern im Langlauf. Innerhalb eines Nationalteams sei ein derartiges Vorgehen kaum vorstellbar, so Ferry weiter.

Teamklima in der Krise

Der Skandal trifft auf ein Team, das bereits durch einen anderen Fall erheblich unter Druck steht. Julia Simon war Ende Oktober wegen Diebstahls und Betrugs zu einer dreimonatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Zudem muss sie eine Geldstrafe von 15.000 Euro sowie rund 2000 Euro Schadenersatz an eine Physiotherapeutin und 160 Euro an Justine Braisaz-Bouchet zahlen.

Simon hatte deren Kreditkarten missbraucht und damit Waren im Wert von mehreren Tausend Euro bestellt. Die zehnfache Weltmeisterin hatte die Taten zunächst bestritten, später jedoch eingeräumt. Der Vorfall führte zu erheblichen Spannungen innerhalb des Teams.

"Vergifteten" Stimmung

Medienberichten zufolge hat sich das Team infolge der Vorfälle gespalten. Von einer "vergifteten" Stimmung ist die Rede. Cheftrainer Cyril Burdet zieht laut Berichten mittlerweile einen Rücktritt in Erwägung. Die Weltcupsaison beginnt am 29. November im schwedischen Östersund.

(VOL.AT)

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