Experte: Keine Atomgefahr
Die Engie-Sprecherin Hellen Smeets betont, es gebe durch die Drohnensichtungen keine Auswirkungen auf den Betrieb der Anlage. "Die zuständigen Behörden gehen der Angelegenheit nach", sagte sie. Das belgische Nationale Krisenzentrum bestätigte den Vorfall beim AKW ebenfalls und erklärte, dass es überwacht werde.
Der Energieexperte Luc Pauwels betonte, dass keine Atomgefahr bestehe. "Doel ist eine Flugverbotszone, daher wurde eindeutig gegen das Verbot verstoßen", sagte er gegenüber VRT NWS. "Die Reaktoren sind jedoch so konstruiert, dass sie dem Aufprall von Flugzeugen standhalten, von kleinen Flugzeugen bis hin zu großen Passagierjets, sodass Drohnen keine strukturelle Gefahr darstellen."
Flugverkehr ausgesetzt
Der Flugverkehr in Lüttich wurde am Sonntagabend für eine knappe Stunde ausgesetzt. Zuletzt waren in Belgien mehrmals Drohnen gesichtet worden, unter anderem bei der belgischen und von der NATO genutzten Militärbasis Kleine-Brogel. Unbestätigten Berichten zufolge ist der Luftwaffenstützpunkt einer der Orte in Europa, an denen US-Atomwaffen lagern. Auch an den Flughäfen Brüssel und Lüttich war zuletzt wegen Drohnensichtungen zeitweise der Verkehr eingestellt worden.
Die belgische Bundespolizei verfügt über ein spezielles Team zur Bekämpfung unbemannter Flugsysteme (C-UAS), das für die Erkennung und Neutralisierung feindlicher Drohnen ausgerüstet ist, berichteten die Zeitungen "Het Nieuwsblad" und "De Standaard". Das 30-köpfige Team hat Detektionsantennen in der Nähe großer Flughäfen installiert. Die belgische Armee wurde diskret hinzugezogen, um die Polizei und internationale Partner bei der Bewältigung des wachsenden Problems zu unterstützen. Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben Material und Soldaten nach Belgien entsandt, um bei der Drohnenabwehr zu helfen. Der belgische Verteidigungsminister Theo Francken dankte den Verbündeten im Onlinedienst X für ihre Hilfe.
Mehrere europäische Länder betroffen
In den vergangenen Monaten hatten Drohnen in mehreren europäischen Ländern wiederholt für größere Störungen und vorübergehende Schließungen von Flughäfen gesorgt. So wurde erst am Donnerstag wegen der Sichtung einer oder mehrerer Drohnen der Flughafen im schwedischen Göteborg zeitweise für den Flugverkehr gesperrt. Einige Experten machten für die Vorfälle eine hybride Kriegsführung durch Russland verantwortlich. Die Regierung in Moskau wies jede Verbindung zu den Vorfällen zurück.
(APA/dpa/Belga)
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