Zwischen Horror und Showbühne
 
    Kaum eine Stadt versteht es so meisterhaft, sich zu inszenieren wie Las Vegas. Zwischen Neon und Wüste, Luxus und Absurdität verwandelt sich die Glücksspielmetropole im Oktober in eine Bühne des Schreckens. Mindestens vier Wochen lang steht alles im Zeichen von Halloween. Mit perfekt inszenierten Themenwelten, spektakulären Shows und detailverliebten Dekorationen. Wer in dieser Zeit über den Strip spaziert, erlebt Las Vegas von seiner dunkleren, aber ebenso faszinierenden Seite. In Bars dampfen rauchige Cocktails, Bühnen verwandeln sich in Gruselkulissen, und selbst die bekanntesten Attraktionen zeigen sich in ungewohntem Licht. Halloween ist hier kein einzelner Abend, sondern eine Saison und wie immer in Vegas: größer, lauter und glänzender als anderswo.
 
    Den passenden Einstieg in die düstere Stimmung bietet das Mob Museum in Downtown Las Vegas. In dem ehemaligen Gerichtsgebäude, in dem einst echte Prozesse gegen Mitglieder des organisierten Verbrechens stattfanden, können Besucher heute im historischen Gerichtssaal Platz nehmen und eine nachgestellte Verhandlung erleben. Genau dort, wo in den 1950er-Jahren Zeugen gegen Mafiosi aussagten. In den Ausstellungsräumen erzählen Dokumente, Tonaufnahmen und originale Beweisstücke von den großen Namen der amerikanischen Gangstergeschichte: von Al Capone und Lucky Luciano bis zu Bugsy Siegel, der als einer der Gründerväter des modernen Las Vegas gilt.
 
    Cocktails mit Gruselfaktor
Abends können Halloweenfans eine Cocktailtour durch die großen Casinos der Ceasars-Gruppe unternehmen, wo sich alles um Geschmack, Duft und Inszenierung dreht. In Guy Fieri’s Flavortown Sports Kitchen (Horseshoe) dampft der „Stoned Apricot Sour“ unter einer Rauchglocke, in der Montecristo Cigar Lounge (Paris) riecht es hingegen nach Torf und Leder, und im legendären Vanderpump à Paris erwartet die Gäste ein stilvoller „Lovre at First Sight“-Cocktail.
Nur ein paar Schritte weiter, im Venetian, befindet sich ein ganz anderes Highlight: Der PanIQ Escape Room, in dem es nur durch Teamwork gelingt, die teils schaurigen Rätsel zu lösen und den Raum zu verlassen. Noch ein ganzes Stück gruseliger wird es aber im Universal Horror Unleashed in der Area 15. Die neue, ganzjährige Attraktion in Las Vegas ist wirklich nichts für schwache Nerven, denn es gibt gleich vier Spukhäuser zu erkunden, die sich den Horrorfilmen „Der Exorzist“, „Texas Chainsaw Massacre“, „Scarecrow“ und den Klassikern der Universal-Monster widmen. Während wir durch die Räume der dunklen Häuser oder durch Maisfelder schreiten, springen immer wieder Horrorgestalten hinter Türen hervor oder groteske Vogelscheuchen erwachen plötzlich zum Leben. Wer Horrorfilme liebt oder Lust drauf hat, sich mal wieder so richtig zu gruseln, ist hier jedenfalls genau richtig.
 
    Halloween zum Frühstück
Nach so viel Adrenalin darf es am Ende des Wochenendes etwas entspannter zugehen – allerdings bleibt es düster, wenn auch humorvoll. Im „Composers Room“, einem kleinen, stilvollen Venue abseits des Strip, läuft im Oktober jedes Wochenende der „Haunted Brunch“. Zwischen Frühstück und einem Glas Mimosa taucht plötzlich eine blutverschmierte Braut aus dem Off auf, kurz darauf ertönt ein Medley aus Rocky Horror Picture Show und Thriller auf der Bühne. Wie immer sind die Amerikaner im Publikum liebend gern Teil der Show und sind sich für keinen Spaß zu schade. Niemand hier nimmt sich zu ernst. In Europa? Undenkbar!
 
    Zum Abschluss lohnt sich ein Besuch in der Sphere, dem vielleicht auffälligsten Bauwerk der Stadt. Die riesige Kugel, die sich nachts als leuchtendes Kunstwerk präsentiert, zeigt aktuell den Originalfilm „The Wizard of Oz“, dank künstlicher Intelligenz für die gigantische Leindwand adaptiert. Ein audiovisuelles Erlebnis, das modernste Technik spielt. Wenn im Film der Hurricane aufkommt, fühlt man sich, 4D seid Dank, plötzlich als wäre man mittendrin. Mit Glück fängt man zudem einen der Äpfel, die von der Decke fallen. „Ziemlicher Unterschied zu damals, als ich ihn zum ersten Mal in Kino sah. Aber besser.“, sagt der alte Mann neben mir staunend. Wie sollte es in Las Vegas auch anders sein? BER
LAS VEGAS
Drinks 
Vanderpump à Paris, Caspian‘s Cocktails & Caviar (Ceasars Palace), The Sand Dollar (Chinatown)
Essen 
Gordon Ramsay‘s Hell‘s Kitchen, Netflix Bites (MGM Grand), Holsteins Shakes & Buns (Arts District), Kassi Beach House (Virgin Hotel).
Unterkunft 
Das Virgin Hotel liegt etwas abseits vom Trubel des Strips und bietet wunderschöne, moderne Zimmer und eine tolle Poolanlage. 
Area 15: Im Rausch der Sinne

Sich einmal frei fühlen wie ein Vogel? In Las Vegas kein Problem, denn in der Area 15 können Besucherinnen und Besucher neben vielen anderen Abenteuern mittels virtual reality als Vogel über New York City gleiten. Das riesige Areal ist ein interaktiver Spielplatz aus Kunst, Technik und Fantasie für Groß und Klein. Zwischen Lichtinstallationen, Virtual-Reality-Abenteuern, Themenbars und Shops verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Illusion. Man kann hier locker einen ganzen Tag verbringen. Besonders spannend ist die Ausstellung Omega Mart der Künstlergruppe Meow Wolf – ein surrealer Supermarkt, hinter dessen Regalen geheime Gänge in eine andere Welt führen.
Karaoke, Kaviar und Cocktails
 
    Hinter einer unscheinbaren Tür im Caesars Palace verbirgt sich das Caspian’s, ein Speakeasy, das Bar, Bühne und Wohnzimmer zugleich ist. Mittwochs gibt es stilvolles Karaoke mit Liveband. Bekannt ist die Bar auch für die kleinen Häppchen mit Kaviar und die ausgezeichneten Cocktails.
Wildwest mit Augenzwinkern

Spiegelworlds Atomic Saloon Show ist eine wilde Mischung aus Akrobatik, Comedy und nicht ganz jugendfreiem Wildwest-Theater. Großartige Aktrobaten wechseln sich mit einer guten Portion Klamauk ab, ohne dass es zu sehr ins Lächerliche kippt. Gezeigt wird die Show im Venetian Resort. Infos auf www.spiegelworld.com.
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