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Explosion in ukrainischem Bahnhof: Vier Tote und zwölf Verletzte

Bei einer schweren Explosion am Bahnhof der nordukrainischen Stadt Owrutsch sind vier Menschen ums Leben gekommen, zwölf weitere wurden verletzt.
Bei einer schweren Explosion am Bahnhof der nordukrainischen Stadt Owrutsch sind vier Menschen ums Leben gekommen, zwölf weitere wurden verletzt. ©APA/AFP/National Police of Ukraine/HANDOUT
Bei einer schweren Explosion am Bahnhof der nordukrainischen Stadt Owrutsch sind vier Menschen ums Leben gekommen, zwölf weitere wurden verletzt.

Die Polizei geht derzeit von einer gezielt herbeigeführten Detonation aus – ein junger Mann soll eine Granate auf dem Bahnsteig gezündet haben.

Sprengsatz bei Passkontrolle explodiert

Der Vorfall ereignete sich laut Angaben der ukrainischen Behörden am Freitagvormittag, als Grenzschutzbeamte die Ausweisdokumente von Reisenden kontrollierten. Einer der Passagiere – ein 23-jähriger Mann aus der ostukrainischen Stadt Charkiw – soll plötzlich eine Handgranate auf den Boden gelegt haben. Kurz darauf detonierte der Sprengkörper.

Der mutmaßliche Täter habe in der Vergangenheit bereits versucht, illegal die Grenze im Westen der Ukraine zu überqueren, und sei erst kürzlich von den Sicherheitskräften festgehalten worden, so die Polizei.

Nach bisherigem Ermittlungsstand kam der Mann bei der Explosion selbst ums Leben. Zu den weiteren Todesopfern zählen drei Frauen im Alter von 29, 58 und 82 Jahren sowie eine Beamtin des Grenzschutzes.

Tatmotiv noch unklar

Was den jungen Mann zu dieser Tat trieb, ist bislang Gegenstand der Ermittlungen. Die Behörden schließen weder eine gezielte Attacke noch eine spontane Tat aus.

Auch ein psychischer Ausnahmezustand des Täters wird nicht ausgeschlossen. Sprengstoffexperten und Kriminaltechniker sind weiterhin vor Ort im Einsatz.

Konsequenzen des Kriegsrechts

Die Hintergründe lassen sich nicht losgelöst vom andauernden Krieg in der Ukraine betrachten. Seit Beginn der russischen Invasion vor dreieinhalb Jahren gilt im Land das Kriegsrecht. Männer zwischen 22 und 60 Jahren dürfen das Land nur mit Sondergenehmigung verlassen – sie können zum Wehrdienst herangezogen werden. Immer wieder kommt es daher zu Versuchen, illegal die Grenze zu überschreiten.

Die Explosion hat die Region Owrutsch erschüttert – die Stadt liegt nahe der belarussischen Grenze und war bereits in der Vergangenheit mehrfach Schauplatz von militärischen Zwischenfällen.

Reaktionen und Sicherheitsmaßnahmen

Die ukrainischen Sicherheitsbehörden haben die Präsenz an Bahnhöfen und Grenzübergängen nach dem Vorfall deutlich verstärkt. Ob der Mann alleine handelte oder Verbindungen zu größeren Netzwerken hatte, ist derzeit noch nicht bekannt.

(VOL.AT)

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