Wenn man in Bregenz über große Fußballmomente spricht, fällt sein Name noch heute: Axel Lawarée. Der Belgier kam 2001 vom FC Excelsior Mouscron nach Vorarlberg und erlebte bei Schwarz-Weiß Bregenz die mit Abstand erfolgreichste Zeit seiner Laufbahn.
"Meine Zeit in Bregenz war fantastisch. Ich weiß noch genau, ich konnte kein Deutsch und habe am Anfang kein Wort verstanden. Mit der Zeit wurde es aber besser. Ich versuche noch immer so oft wie möglich nach Bregenz zu kommen, die Lebensqualität hier ist einfach super", erinnert sich Lawarée noch genau an seine Zeit in Vorarlberg.

In der Saison 2002/03 wurde er mit 21 Treffern Torschützenkönig der österreichischen Bundesliga. Seine Bilanz in Bregenz: 55 Tore in 88 Spielen, vier weitere vorbereitet und ein Spiel, das unvergessen bleibt.
Der Fünferpack gegen Salzburg
Gleich mehrfach ließ Lawarée in Bregenz das Tornetz zappeln, doch ein Auftritt stach heraus: das Ligaspiel gegen Austria Salzburg am 16. November 2002. Fünf Treffer gelangen ihm an diesem Tag – vier davon in der zweiten Halbzeit innerhalb von nur 23 Minuten.
Eine Leistung, die in der Liga für Aufsehen sorgte und seinen Ruf als eiskalter Vollstrecker festigte. "Fünf Tore in einem Spiel, das war unfassbar. Das schafft man, wenn überhaupt, nur einmal im Leben", sagt Lawarée heute zu seinem "Spiel des Lebens".
Für den Verein bedeutete seine Zeit einen sportlichen Höhepunkt, für die Fans pure Begeisterung, der Angreifer aus Belgien wurde rasch zum Publikumsliebling. In einer Phase, in der der Vorarlberger Fußball mit starken Gegnern aus dem Osten zu kämpfen hatte, war Lawarée eine feste Größe im Sturmzentrum.

Von Bregenz nach Wien und darüber hinaus
Im Februar 2004 verließ Axel Lawarée Vorarlberg und schloss sich dem österreichischen Rekordmeister SK Rapid Wien an. Dort gewann er 2005 seinen ersten Meistertitel und kam in der darauffolgenden Saison zu Einsätzen in der UEFA Champions League. "Ich erinnere mich noch genau, als ich nach Wien wechselte und die Wiener nicht verstanden habe, weil ich bis dahin nur den Vorarlberger Dialekt kannte", sagt Lawarée schmunzelnd.
Ein schweres Foul beim Derby gegen die Austria Wien im Mai 2005 bedeutete einen schmerzhaften Wendepunkt: Bei einem Konter wurde Lawarée von Austria-Tormann Joey Didulica brutal gefoult. Die Folge: Nasenbein-Trümmerbruch, Augapfelprellung, Gehirnerschütterung. Mehrere Operationen waren notwendig.

Späte Karriere, neue Aufgaben
Trotz der Verletzung setzte Lawarée seine Karriere fort: Ab Sommer 2006 spielte er für den FC Augsburg in der 2. Bundesliga, dann für Fortuna Düsseldorf. "Als ich in Augsburg ankam, haben mich die Mitspieler gefragt, wo ich Deutsch gelernt hätte, ich habe nämlich eine Mischung aus Vorarlberger und Wiener Dialekt gesprochen", erinnert er sich an seine Ankunft in Deutschland zurück.
Später führte ihn sein Weg in den Amateurfußball – unter anderem zu TuS Bösinghoven –, ehe er bei RFC Hannutois und FC Richelle United seine aktive Laufbahn beendete.
2014 kehrte er in neuer Rolle zu Standard Lüttich zurück, wo er als Sportdirektor tätig wurde. Nach einem Führungswechsel übernahm er dort Aufgaben im Jugendbereich, ehe man sich 2016 endgültig trennte. Anschließend war Lawarée bis 2019 als Technischer Direktor bei seinem Heimatklub RFC Seraing aktiv.

Heute: Berater, Mentor, Manager und Papa
Mittlerweile schlug er ein neues Kapitel auf und arbeitet als Berater, Spielermentor und Analyst, wo er seine jahrzehntelange Erfahrung an junge Talente weitergibt. Außerdem ist er Vater von drei Kindern. Und doch bleibt eines klar: Seine größte Zeit hatte Axel Lawarée in Bregenz, in Vorarlberg, in Schwarz-Weiß.
(VOL.AT)
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