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"Fühle mich wie das Letzte": ÖSV-Star Benjamin Karl rechnet ab

©GEPA
Olympiasieger Benjamin Karl erhebt schwere Vorwürfe gegen den ÖSV. Zum 40. Geburtstag kritisiert der Snowboard-Star die mangelhafte Unterstützung seines Verbands – und spricht von "Herabwürdigung".

Benjamin Karl zählt zu den erfolgreichsten Snowboardern Österreichs. 22 Weltcupsiege, fünf Weltmeistertitel, Olympia-Gold 2022 – dennoch fühlt sich der 40-Jährige vom Österreichischen Skiverband (ÖSV) im Stich gelassen. In einem Interview mit dem Kurier übte Karl anlässlich seines runden Geburtstags deutliche Kritik.

"Wir hoffen" – Training ohne Planungssicherheit

Besonders die mangelhafte Trainingsunterstützung stößt Karl sauer auf. "Wir reden hier vom großen ÖSV, vom Training auf Weltcupniveau – und bekommen auf die Frage nach Schneemangel im Herbst nur die Antwort: ‚Wir hoffen‘", schildert er. Es sei kein Geld da, um Trainingsreisen ins Ausland zu finanzieren, obwohl die Snowboard-Sparte äußerst erfolgreich sei.

ÖSV-Präsidentin Stadlober im Visier

Auch die ÖSV-Führung bekommt ihr Fett ab. Während sich Karl unter Ex-Präsident Peter Schröcksnadel noch ernst genommen fühlte, sieht er unter der aktuellen Präsidentin Roswitha Stadlober eine klare Vernachlässigung: "Sie war überall bei den Skifahrern, aber bei uns Snowboardern – nie!"

Rücktritt steht bevor – neue Pläne im Radsport

Nach der aktuellen Saison wird Benjamin Karl seine Karriere beenden. Sein neues Ziel: Ultra-Radrennen rund um die Welt. Dabei gehe es nicht ums Gewinnen, sondern um das Erlebnis, betont der gebürtige Niederösterreicher.

Bilanz einer außergewöhnlichen Karriere

Karl blickt auf eine eindrucksvolle Laufbahn zurück. Mit 22 Weltcupsiegen, drei Gesamtweltcups, fünf WM-Titeln und olympischem Gold hat er Snowboard-Geschichte geschrieben – und lässt nun mit klaren Worten aufhorchen.

(VOL.AT)

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