Mit Umfrage untermauert: GPA weiter gegen Sonntagsöffnung

Die Meinung in der Bevölkerung sei eindeutig ablehnend, so GPA-Chefin Barbara Teiber (SPÖ). Eine überwältigende Mehrheit wolle, dass der freie Sonntag als Tag für Familie und Freizeit erhalten bleibt.
75 Prozent der 1.000 Befragten gegen Sonntagsöffnung
Könnten sie selbst entscheiden, sind 75 Prozent der 1.000 Befragten laut Studie gegen eine Sonntagsöffnung der Geschäfte. Dafür outeten sich nur 21 Prozent, vier Prozent machten keine Angabe. "Entgegen der Meinung einiger Wirtschaftsvertreter sind die Österreicher:innen mit den aktuellen Öffnungszeiten sehr zufrieden", schließt Teiber aus dem Ergebnis der bei IFES beauftragten Untersuchung. "Zwar zeigen sich Unterschiede je nach Wohnort und Alter, doch in keiner Gruppe findet sich eine Mehrheit für die Sonntagsöffnung. Auch in größeren Städten sind über acht von zehn Befragten mit der bestehenden Situation zufrieden."
Bei den bis 25-Jährigen Befragten wären 38 Prozent für eine Öffnung, 57 Prozent dagegen, zeigt die Umfrage. Bei den 26- bis 34-Jährigen sind 29 Prozent dafür, 66 Prozent dagegen. Bei den über 65-Jährigen sind nur zehn Prozent fürs Aufsperren und 86 Prozent dagegen. Schaut man nach der Einwohnerstärke des Wohnortes, so sind in den mehr oder weniger großen urbanen Zentren 22 bis 24 Prozent fürs Aufsperren und 71 bis 75 Prozent dagegen. Im ländlichen Raum und in regionalen Zentren mit Umland sind 15 bis 16 Prozent fürs Aufsperren und 79 bis 81 Prozent dagegen. Der jeweilige Rest machte keine Angaben.
16 Prozent wäre Sonntagsshopping persönlich eher oder sehr wichtig
Auf die Frage, wie wichtig es einem persönlich ist, sonntags auch noch einkaufen zu können, hieß es von 61 Prozent, dass ihnen dies "gar nicht wichtig" sei. 38 Prozent wäre das mehr oder weniger wichtig, 22 Prozent eher nicht wichtig, 11 Prozent eher wichtig, 5 Prozent sehr wichtig. "Dementsprechend unwahrscheinlich ist auch, dass wir plötzlich ein Konsumwunder erleben würden, nur weil der neue Fernseher auch am Sonntag gekauft werden könnte", kommentiert Teiber diesen Punkt.
Gewerkschaftliches Nein bleibt
Vergessen darf aus Sicht der Gewerkschafterin und Sozialdemokratin auch nicht werden, "dass die anhaltende Forderung nach Sonntagsarbeit reale Unsicherheit für die Betroffenen bedeutet". Deshalb starte man nun auch eine Initiative, um sich mit potenziell Betroffenen auszutauschen. Nach einer Kontaktaufnahme werde auch mit Handelsmitarbeitenden eine österreichweite Befragung durchgeführt, so Teiber. Der gewerkschaftliche Standpunkt ist aber ohnehin klar: "Kaum jemand will sie, niemand profitiert, die Beschäftigten zahlen drauf: Das ist die Realität einer Sonntagsöffnung", so die Arbeitnehmervertreterin. Mit der Gewerkschaft werde es weiterhin keine Sonntagsöffnung geben.
Thema kocht seit Jahrzehnten immer wieder hoch
Das Thema Sonntagsöffnung kocht seit Jahrzehnten immer wieder hoch. Ausnahmen gibt es an Bahnhöfen und Flughäfen sowie in ausgewiesenen Tourismusregionen bzw. -zonen. Befürworter argumentieren bei einer generellen Sonntagsöffnung unter anderen Punkten damit, dass man damit wieder "einige Krümel" vom gesamten Umsatzkuchen von den Online-Riesen in den stationären Handel zurückholen könnte.
(APA)
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