Noch vor zwei Jahren führte ihr Weg vom Strand in Palermo zurück in die heimische Bundesliga, heute bestreitet Lea Feitl ihre zweite Saison bei den Timberwolves in Wien. Die 26-jährige Center-Spielerin hat in dieser Zeit viel erlebt: einen Wechsel nach St. Pölten, den Gewinn von Meisterschaft und Cup, das Aus ihres Teams, eine neue Rolle in Wien und eine schmerzhafte Entzündung beider Patellasehnen.

Vom Profi-Alltag zum Fulltime-Job
Doch die Dornbirnerin denkt nicht ans Aufhören. Im Gegenteil: Die Freude am Spiel ist zurück und mit ihr die Motivation, auf und neben dem Feld wieder Vollgas zu geben. "Basketball war für mich lange das Zentrum meines Lebens", erzählt Feitl.
Nach ihrer Rückkehr aus Italien schloss sie sich im Sommer 2023 den SKN St. Pölten Damen an, mit denen sie prompt das Double gewann. "Die Saison war top organisiert, mit dem Olympiazentrum im Rücken, medizinischer Betreuung und einem super Staff", erinnert sie sich.

Doch nach dem Titel folgte die Überraschung: Die Bundesliga-Mannschaft wurde aufgelöst. Kein Vertrag mehr, keine Zukunft in St. Pölten. Also entschied sich Feitl, beruflich durchzustarten und nahm eine 34-Stunden-Stelle in der Sozialarbeit an. "Irgendwann musst du anfangen zu arbeiten", sagt sie lachend. Der Basketball läuft seither "nur noch nebenbei".
Ein kleines "Rudel"
Mit dem Wechsel zu den Timberwolves vergangene Saison fand Feitl sportlich wie persönlich eine neue Heimat. "Wir sind wie ein kleines Rudel", sagt sie. Viele ehemalige Teamkolleginnen aus ihrer Zeit bei den Basket Flames, bevor sie nach Palermo ging, spielen nun wieder an ihrer Seite.
"Diese kleine Reunion gibt mir viel Freude und Motivation, vor allem jetzt in der Reha", betont sie. Denn aktuell ist an Einsätze noch nicht zu denken. Eine Entzündung in beiden Knien macht ihr zu schaffen. "Aber ich arbeite täglich daran, wieder fit zu werden und bald wieder mit dem Team auf dem Feld zu stehen."

Die Zeit abseits des Parketts hat ihren Blick auf den Sport verändert. "Ich habe gelernt, dass man nicht nur mit Leistung, sondern auch mit Freude weiterkommt", sagt Feitl. Ihr Mindset hat sich verschoben, von der Jagd nach Profi-Verträgen hin zu einer Balance zwischen Job, Spiel und Privatleben.
Ihre Erfahrungen in Palermo, St. Pölten und inzwischen Wien haben sie geprägt. "Ich bin dankbar, dass ich diese Reise machen durfte. Ich hatte nie vor, Profi zu werden, aber ich habe es ausprobiert, und das hat mich viel gelehrt."

"Ich hoffe, ich erlebe das noch"
Was kommt als Nächstes? "Zuerst will ich wieder fit werden und alle Spiele der Saison voll durchziehen", sagt Feitl. Mit dem neu formierten Team der "Wölfe" will sie unter die Top vier, nach Jahren im Tabellenkeller ist der Hunger nach Erfolgen groß.

Langfristig wünscht sie sich aber vor allem eines: bessere Bedingungen für Frauen im Basketball. "Es braucht endlich Strukturen, die es ermöglichen, ohne Nebenjob Bundesliga zu spielen", fordert sie.
Ein Wunsch, den sie nicht nur für sich, sondern vor allem für die nächste Generation hegt. "Ich hoffe, ich erlebe das noch", meint sie abschließend mit einem Schmunzeln.
(VOL.AT)
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