Rentner lag 15 Jahre tot in seiner Wohnung

Ein verstopftes Abflussrohr führte in Valencia (Spanien) zu einem erschütternden Fund: Die Leiche eines Mannes wurde in einer Wohnung im obersten Stockwerk entdeckt – 15 Jahre nach seinem Tod. Laut der spanischen Zeitung El País wurde die Entdeckung nur gemacht, weil Regenwasser von Antonios Balkon in die darunterliegende Wohnung eindrang.

Die Feuerwehr verschaffte sich über ein Fenster Zugang und fand den Rentner im Schlafzimmer – umgeben von Unrat, Tauben und Insekten. Die Leiche war stark mumifiziert und teilweise skelettiert.

Niemand hatte ihn vermisst

Nachbarn berichten, Antonio zuletzt im Jahr 2010 gesehen zu haben. Doch niemand meldete ihn als vermisst. Seine Rente wurde weiterhin überwiesen, Rechnungen automatisch bezahlt. Der Briefkasten blieb leer – ein System, das die Abwesenheit offenbar jahrelang unsichtbar machte.

Ein Leben wie ein Geist

Laut Anwohnern galt Antonio als Einzelgänger. Er wirkte niedergeschlagen, einsam, und hatte kaum soziale Kontakte. Viele gingen davon aus, er sei in ein Pflegeheim oder zu Verwandten gezogen. Tatsächlich hatte er zwei Kinder, zu denen jedoch seit Jahrzehnten kein Kontakt mehr bestand.

Die Polizei geht nach ersten Untersuchungen von einem natürlichen Tod aus. Es gebe keine Hinweise auf ein Gewaltverbrechen oder einen Einbruch.

Ein Fall, der betroffen macht

Der Fall erinnert an ähnliche Schicksale in Europa, bei denen Menschen unbemerkt über Jahre hinweg versterben. Er wirft einmal mehr die Frage auf, wie Isolation im Alter verhindert werden kann – auch in städtischen Gebieten.

(VOL.AT)