"Eigentlich wollte der Zufall, dass es so kommt": Miles Diner verlässt Bregenz nach 10 Jahren

Im Jänner 2015 eröffnete in Bregenz das "Miles Diner". Patricia Mitterer war von Anfang an mit dabei. Das Lokal im Stil eines typischen American Diner zog damals im ehemaligen "Café Pfanner" ein. Komplett mit roten Retro-Sitzen, Schallplatten und Emaille-Schildern, Hamburgern, Hühnchen und typischem US-Flair.

Ein Jahrzehnt in Bregenz
Zehn Jahre später ist mit dem Standort in Bregenz Schluss. Angekündigt wurde der Abschied von der Bregenzer Innenstadt bereits im Mai. Am vergangenen Freitag, dem 10. Oktober, war das Lokal zum letzten Mal geöffnet. Patricia und Julia Mitterer verabschiedeten sich vom Diner und luden Stammgäste und Wegbegleiter zum "Aufessen und Austrinken" ein. Abschied nehmen sie jedoch nur vom Standort in der Innenstadt und nicht von der Gastronomie an sich: Das "Miles Diner" zieht um.

"Eigentlich wollte der Zufall, dass es so kommt"
Schon Anfang Dezember wird das Diner in Langenegg neu eröffnen. Die Entscheidung zum Umzug fiel über mehrere Monate hinweg, wie die Betreiberinnen auf VOL.AT-Anfrage erklären. Viele kleine Faktoren hätten Bregenz für sie unattraktiv gemacht, schildern sie. "Eigentlich wollte der Zufall, dass es so kommt", meinen Patricia und Julia Mitterer. Zunächst sei das Objekt, das noch bis im Mai das "Café Stopp" beherbergte, keine Option gewesen. "Da wir aber selbst dort wohnen, kamen im Laufe der Monate immer mehr zu uns und setzten uns den Floh ins Ohr", so das Ehepaar gegenüber VOL.AT.
"Für uns war dann schnell klar: Dort zu leben ist schon ein Traum, dann auch dort zu arbeiten, was will man mehr", meinen die beiden Gastronominnen.

"Tresenkultur wieder mehr beleben"
Ein Besichtigungstermin habe dann rasch die Vorteile des Standorts aufgezeigt – nicht nur finanziell. Im Bregenzerwald sehen die beiden neue Möglichkeiten für sich und ihr Lokal: "Wir möchten das Ganze etwas entschleunigen. Das geht in Bregenz mit dem immer eiliger werdenden Stadttourismus schlecht." Das Gastronomen-Paar will die "Tresenkultur wieder mehr beleben". "Man soll nach Feierabend sein Bier an der guten alten Bar trinken können und dabei eine gute Partie Eishockey, Fußball oder Football im TV schauen können", nennen sie ein Beispiel. "Oder nach einer Wanderung einkehren und den Sonnenuntergang erleben."

Bessere Erreichbarkeit im Bregenzerwald
Takeaway spielt beim "Miles Diner" auch eine Rolle. Wer Speisen im Lokal abholen will, kann das künftig im Bregenzerwald unkomplizierter erledigen: "Einfach schnell vorne mit dem Auto halten, reinspringen und wieder weg", geben Patricia und Julia zu verstehen. "In Bregenz ist das ja nun nicht mehr möglich, durch die Fußgängerzone." Der Verkehrssituation und dem Dilemma mit den Parkplätzen in der Innenstadt müsse man sich künftig nicht mehr stellen, betonen sie.

Abschied im Lokal und sozialen Medien
Dem endgültigen Abschied aus Bregenz blickten die Betreiberinnen mit gemischten Gefühlen entgegen: "Das weinende Auge gilt vielen ansässigen Stammgästen und der Vielzahl an internationalen Gästen, die uns mit lustigen und tiefsinnigen Gesprächen geprägt und die wir bereichert haben", schrieben sie in sozialen Medien. "Das lachende Auge gilt der neuen Herausforderung mit unserem jetzigen Konzept."

"Fühlen uns im Wald auch einfach viel wohler"
In Langenegg wollen die Gastronominnen ihren Kunden das gewohnte Angebot bieten: "Typisch amerikanischer Flair. Auffallend und bunt", erklären sie. Während Bregenz überwiegend vom Sommertourismus lebe, sei in Langenegg übers Jahr verteilt "immer etwas los". "Wir fühlen uns im Wald auch einfach viel wohler." Für die Stammkundschaft bleibt die Einladung bestehen, den Weg nach Langenegg mitzugehen, auch wenn die Anreise für den einen oder anderen etwas länger werde. "Dafür aber mit Parkoption", meinen Patricia und Julia Mitterer. "Die Motorradfahrer freuen sich, da die Strecke eh gern gefahren wird und beliebt ist." Auch Wanderfreunde würden rund um die neue Adresse auf ihre Kosten kommen.
Die Speisekarte werde künftig etwas kleiner, dafür aber regionaler gestaltet, geben sie zu verstehen. Auch ein paar neue Gerichte sollen dazukommen, wie das Paar vorab verrät. Zudem seien ab Dezember auch wieder Reservierungen möglich. Optisch und vom Grundkonzept her soll das American-Roadhouse-Flair erhalten bleiben.

(VOL.AT)
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