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Gebäude im Madrid bei Umbau eingestürzt

Tote bei Madrider Gebäudeeinsturz
Tote bei Madrider Gebäudeeinsturz ©APA/AFP
Beim Einsturz eines im Umbau befindlichen Gebäudes sind im Zentrum von Madrid mindestens zwei Arbeiter ums Leben gekommen. Die Leichen seien am späten Abend fast zehn Stunden nach dem Unglück in den Trümmern gefunden worden, teilte der Bürgermeister der spanischen Hauptstadt, José Martínez Almeida, mit. Zwei Personen galten am Abend weiterhin als vermisst.

Eine der Leichen sei bereits geborgen worden, ließ der Bürgermeister wissen. Zu der zweiten seien die Einsatzkräfte noch nicht vorgedrungen. Unter den vier zunächst als vermisst gemeldeten Personen waren laut Behörden drei Männer und eine Frau. Bei der Frau handle es sich um die leitende Architektin des Projekts. Bei dem Einsturz am frühen Dienstagnachmittag waren zudem drei Arbeiter verletzt worden.

Das mehrstöckige Gebäude unweit des Opernplatzes war gegen 13.00 Uhr teilweise eingestürzt. "Mehrere Deckentragwerke des Gebäudes, das sich im Umbau befand, sind eingestürzt", erklärte die Sprecherin der Madrider Notfalldienste, Beatriz Martín, vor Journalisten. Die Ursache des Unfalls sei bisher unklar. "Es ist noch zu früh, um darüber zu sprechen", sagte Martín.

"Wie eine Bombe"

Augenzeugen berichteten von einem lauten Knall und dichtem Staub. "Man konnte plötzlich nichts mehr sehen", sagte José, der in einer nahe gelegenen Bar arbeitet, dem TV-Sender RTVE. Boyana, eine Mitarbeiterin einer Bäckerei in der Nähe des Unglücksortes, berichtete: "Es hörte sich wie eine Bombe an, wir hatten alle große Angst."

Einer der drei verletzten Männer erlitt laut Behörden eine Beinfraktur und wurde ins Krankenhaus gebracht. Zwei Arbeiter wurden nur leicht verletzt und vor Ort behandelt. Die Umgebung der Einsturzstelle in dem bei Touristen beliebten Stadtviertel wurde unmittelbar nach dem Vorfall weiträumig abgesperrt.

Suche mit Drohnen und Spürhunden

16 Einheiten der Madrider Feuerwehr waren zeitweise im Einsatz, um die Trümmer zu sichern, weitere Einstürze zu verhindern und nach möglichen Verschütteten zu suchen. Dabei kamen auch Spürhunde und Drohnen zum Einsatz. Die Operation war zunächst noch nach Einbruch der Dunkelheit fortgesetzt worden, wenn auch stark eingeschränkt.

Nach Angaben von RTVE war für das Gebäude in der Calle Hileras, das früher Büros beherbergte, eine Umwandlung in eine touristische Unterkunft genehmigt worden. Die Stadt Madrid habe im Februar die entsprechende Lizenz für die künftige Nutzung als Beherbergungsbetrieb erteilt.

Bürgermeister Martínez Almeida erklärte, es sei "schwierig", dass die beiden noch vermissten Personen lebend gefunden würden. Zugleich betonte er, die Bauarbeiten seien "aus städtebaulicher Sicht ordnungsgemäß" durchgeführt worden.

(APA/dpa)

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