Grüne fürchten Aus für Wiener Gratiskindergarten

Die Weichen für den Gratiskindergarten wurden 2009 gestellt. Damals verkündete die zu jener Zeit alleine regierende SPÖ, die Gebühr in den Einrichtungen der Stadt für alle Altersgruppen zu erlassen. Im Rahmen des nun im Rathaus verhandelten Sparpakets könnte es hier eine Wiedereinführung geben, mutmaßen die Grünen.
"Fatale Fehlentscheidung"
Konkrete Anzeichen gab es dafür bisher nicht. Die Grünen führten zuletzt aber ins Treffen, dass auch weitere Errungenschaften bereits rückgängig gemacht worden seien. So wird es etwa die 365-Euro-Jahreskarte nicht mehr geben. Auch die geplanten Einschnitte bei der Mindestsicherung für Familien sorgten für harsche Kritik bei der Öko-Partei.
"Wovor wir schon seit Wochen warnen, könnte jetzt bittere Wahrheit werden: Die Wiener SPÖ macht offensichtlich nicht einmal vor dem Gratis-Kindergarten Halt und nimmt den nächsten sozialen Grundpfeiler Wiens ins Visier, während die NEOS nur mehr auf der Zuschauerbank sitzen", hielt Parteichefin Judith Pühringer fest. Die Abschaffung des beitragsfreien Kindergartens wäre eine "fatale Fehlentscheidung", die sich in die "herzlose und kurzsichtige Kürzungspolitik der Wiener SPÖ" nahtlos einfügen würde.
Druck auf Familien
Auch Frauensprecherin Julia Malle ortete einen möglichen bildungspolitischen Rückschritt. Dieser würde Druck auf Familien erhöhen: "Ein kostenloser Kindergartenplatz ist nicht nur eine Frage der Bildungsgerechtigkeit, sondern ermöglicht Vereinbarkeit von Beruf und Familie und stärkt damit Frauen."
Die Grünen befürchten, dass zahlreiche Eltern ihren Nachwuchs nicht mehr in den Kindergarten geben werden, da es für sie zu teuer wird. Es sei zu erwarten, dass gerade Kinder, die mehr Sprachförderung brauchen, aus Kostengründen oft nicht mehr in den Kindergarten gehen werden, prophezeien sie.
(APA)
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