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"Wie sehr bin ich am Arsch?" - GPT-Beichte bringt Studenten ins Gefängnis

©APA/AFP/SEBASTIEN BOZON
Ein 19-Jähriger zerstörte 17 Autos – und gestand es ChatGPT. Das vermeintlich private KI-Gespräch wurde zum zentralen Beweisstück vor Gericht. Jetzt sitzt der Student in Untersuchungshaft.

Ein 19-jähriger Student der Missouri State University steht im Mittelpunkt eines bizarren Falls in den USA: Nachdem er auf dem Campus randaliert und 17 Autos beschädigt hatte, brachte ihn ein Chatverlauf mit ChatGPT hinter Gitter. Laut dem US-Portal The Smoking Gun wurde das Gespräch mit der KI von Ermittlern ausgewertet und als digitales Geständnis gewertet.

"Wie sehr bin ich am Arsch?" – Der Chat mit Folgen

Nur Minuten nach dem Vandalismus hatte der junge Mann ChatGPT kontaktiert. In dem Verlauf fragte er unter anderem: „Wie sehr bin ich am Arsch?“ und „Was, wenn ich mehrere Autos total zerstört hätte?“ Schließlich schrieb er: „Ich hab’ all diese nutzlosen Scheißautos kaputt gemacht!“ Für die Ermittler war das ein eindeutiges Schuldeingeständnis.

Polizei stützt sich auf Chatverlauf – Student in Haft

Neben dem KI-Dialog belasteten auch Schuhabdrücke, Überwachungskameras und iPhone-Standortdaten den Tatverdächtigen schwer. Die Polizei nahm den Studenten fest, derzeit sitzt er im Gefängnis des Greene County. Die Kaution wurde auf 7.500 US-Dollar festgesetzt. Sollte er diese hinterlegen, gelten strenge Auflagen: kein Barbesuch, Alkohol- und Drogentests sowie das Tragen eines GPS-Trackers.

Was bedeutet das für Nutzer in Deutschland?

In den USA konnte der Chat nur ausgewertet werden, weil der Student der Durchsuchung seines Handys zustimmte. Auch in Deutschland gilt: Ohne richterlichen Beschluss oder Gefahr im Verzug dürfen Ermittler ein Smartphone nicht durchsuchen. Zusätzlich schützt das Selbstbelastungsprivileg Betroffene davor, Passwörter preiszugeben. Anders ist das bei biometrischen Sperren: Ein Urteil des OLG Bremen Anfang 2025 erlaubt die zwangsweise Entsperrung per Fingerabdruck.

(VOL.AT)

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