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Umweltbewusste Unternehmen punkten

Nachhaltigkeit wird in Bezug auf das Employer Branding immer mehr zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Gerade jüngere Generationen, die zu Hause auch ressourcenschonend leben, erwarten am Arbeitsplatz eine positive Umweltbilanz.

Die Personalabteilung spielt beim Thema Nachhaltigkeit eine große Rolle. Denn Personalverantwortliche kennen die Bedürfnisse und Sorgen der Mitarbeitenden und können die Geschäftsführung dabei unterstützen, eine unternehmensweite Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln. Zudem können sie mit „Green HR“ selbst als Vorbild agieren: Nachhaltiges und sozial verantwortliches Personalmanagement bedeutet, besondere Denk- und Handlungsansätze zu verfolgen, um Mitarbeitende zu gewinnen, zu entwickeln, zu erhalten und freizustellen.

Gelebte Nachhaltigkeit wirkt sich nicht nur nach innen aus. Konzepte, die von Mitarbeitenden getragen und in den Unternehmenswerten verankert sind, steigern auch die Attraktivität am Arbeitsmarkt. Das bedeutet natürlich auch, dass diese nachhaltigen und sozial verantwortungsvollen Werte intern vorgelebt werden müssen. Das Engagement der Mitarbeitenden ist gleich viel höher, wenn Führungskräfte die nachhaltigen Ziele und Ideen täglich vorleben.

Umfassende Nachhaltigkeit

Wo Nachhaltigkeit jedoch beginnt und wo sie aufhört, ist nicht genau definiert. Unternehmen wirken als attraktive Arbeitgeber vor allem für junge Talente und potenzielle neue Mitarbeitende, wenn sie sich umfassend mit Nachhaltigkeitskonzepten auseinandersetzen. Diese sollten nicht nur dem Klimawandel entgegenwirken oder rein die Vorgaben der Politik beinhalten, sondern sich auch an anderen Zielen wie Umweltschutz, Ökonomie und soziale Verantwortung für eine ganzheitliche nachhaltige Entwicklung orientieren. Da Nachhaltigkeit inzwischen ein wachsendes und wichtiges Anliegen für künftige Generationen ist, haben nachhaltige Unternehmen einen klaren Wettbewerbsvorteil. Auch für Investor(inn)en, Geschäftspartner(innen) und Lieferant(inn)en gewinnt dieser Aspekt zunehmend an Bedeutung.

Sichtbar nach außen

Die unterschiedlichen Kommunikationskanäle des Unternehmens sollten unbedingt dafür genutzt werden, um nicht nur alle Mitarbeitenden, sondern auch extern Interessierte über das nachhaltige Handeln zu informieren. Ein besonders starkes Zeichen nach außen ist es, eine Person im Unternehmen zu etablieren, die sich professionell um dieses Thema kümmert und es langfristig im Betrieb integrieren kann.

Berichterstattungspflicht

Für spezifische Unternehmen gilt sogar eine EU-weite Informationspflicht über Nachhaltigkeitsaspekte – die sogenannte CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive). Sie gilt ab nächstem Jahr, d. h. der erste Nachhaltigkeitsbericht muss 2025 vorliegen. Betroffen davon sind große Unternehmen, die mindestens zwei der drei Kriterien erfüllen: im Durchschnitt 250 Mitarbeitende im Geschäftsjahr, einen Netto­umsatz von 50 Millionen Euro sowie eine Bilanzsumme von 25 Millionen Euro. Für alle anderen Unternehmen wird die Berichtspflicht schrittweise eingeführt. Ab 2026 sind weitere große Firmen dazu verpflichtet, einen Nachhaltigkeitsbericht vorzulegen. Börsennotierte Klein- und Mittelunternehmen (KMU) folgen 2027, und bis 2029 sind schließlich auch Tochterunternehmen sowie Zweigniederlassungen von Unternehmen aus Drittstaaten betroffen.

Kein Greenwashing

Damit ist auch kein Greenwashing mehr möglich, sich also ein „Pseudo-grünes-Image“ aufzubauen. Nur durch ehrliches Engagement in Sachen Nachhaltigkeit sowie soziales und ökologisches Handeln können Unternehmen langfristig Vertrauen aufbauen und sich am Arbeitsmarkt erfolgreich positionieren – das stärkt wiederum das Employer Branding.

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