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"Es ist jedes Mal etwas ganz Besonderes"

©SCR Altach
Mit gerade einmal 16 Jahren steht Timo Müller nicht nur regelmäßig bei den Altach Juniors auf dem Platz, sondern wurde erneut ins U17-Nationalteam einberufen. Für den jungen Innenverteidiger beginnt damit das nächste Kapitel seiner Fußballgeschichte.

Die Nachricht erreichte ihn früh am Morgen, nur wenige Stunden nach dem Auswärtsspiel in St. Johann. "Am Donnerstag, nach dem 1:1, bekam ich eine WhatsApp-Nachricht von Teamchef Manfred Zsak", erzählt Timo Müller.

Darin stand: Er ist wieder im U17-Nationalteam. Die Freude war dementsprechend groß. "Meine Eltern waren sehr stolz, und ich natürlich auch. Es motiviert mich, noch härter zu arbeiten."

Der Weg nach Tallinn beginnt

Für den Altacher ist die Einberufung keine Selbstverständlichkeit: "Es ist jedes Mal etwas ganz Besonderes, für Österreich spielen zu dürfen. Man sollte immer dankbar für diese Chance sein." Die EM-Qualifikation beginnt am Mittwoch, 8. Oktober, mit dem Spiel gegen die Färöer Inseln, gefolgt von Partien gegen den Kosovo (11. Oktober) und Irland (14. Oktober).

Immer mit vollem Einsatz dabei: Timo Müller (links). ©VN/Paulitsch

Die besten zwei Teams jeder Gruppe schaffen den Sprung in die zweite Qualifikationsrunde. Dort geht es um nicht weniger als die Teilnahme an der U17-EM 2026 in Estland und um einen Platz bei der U17-WM 2027 in Lettland. "Natürlich ist es ein Traum, an so einem großen Turnier teilzunehmen. Aber dafür müssen wir von Anfang an voll fokussiert sein", gibt Müller die Marschrichtung vor.

Zwischen Klassenzimmer und Kabine

Er gehört zu den Jüngsten bei den Altach Juniors, die in der Regionalliga West, der dritthöchsten Liga, auf Punktejagd gehen. Neun Spiele hat er in dieser Saison bereits absolviert, sieben davon über die vollen 90 Minuten.

Juniors-Trainer Bernhard Summer hält große Stücke auf den 16-Jährigen. ©VN/Stiplovsek

Der Spagat zwischen Fußball und Schule wird jedoch immer schwieriger: "Anfangs war es noch leicht zu managen, aber mittlerweile ist es zeitlich schon sehr herausfordernd. Trotzdem funktioniert es irgendwie."

Den Schritt nach Altach beschreibt er als "perfekte Entscheidung": "Es ist mein Heimatverein, ich bin gerne hier." Seine Zeit in der AKA Vorarlberg, in der er von 2023 bis 2025 aktiv war, sieht der 16-Jährige als wichtige Grundlage: "Ich habe viel gelernt. Nicht nur sportlich, auch menschlich."

Beidfüßig, ehrgeizig, bodenständig

Timos große Stärke: Er ist beidfüßig. Das macht ihn auf beiden Innenverteidigerpositionen einsetzbar, ein klarer Vorteil. Was noch fehlt? "Am meisten muss ich im körperlichen Bereich, an Zweikämpfen und bei Kopfbällen arbeiten", sagt er offen. Auch an seiner Präsenz auf dem Platz will er noch feilen: "Ich bin noch etwas ruhig. Da muss ich lauter werden und mehr Verantwortung übernehmen."

Sein größter Traum? "Ich möchte bei Altach bleiben und es bis zu den Profis schaffen." Eine bodenständige Antwort – typisch für Müller, der trotz Nationalteam-Nominierung nicht abhebt.

Freude am Fußball

Dass er mit 16 Jahren bereits so viel Vertrauen bekommt, weiß das Abwehrtalent zu schätzen. "Besonders meine Eltern und Trainer haben mich immer unterstützt. In Altach spüre ich großes Vertrauen, das ist nicht selbstverständlich."

Die Freude am Fußball steht bei Müller an erster Stelle. "Ich spiele, weil es mir Spaß macht. Und dann will ich einfach schauen, wie weit es gehen kann."

(VOL.AT)

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