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"Ärzte ohne Grenzen": Bereits 15. Kollege in Gaza getötet

Logo von "Ärzte ohne Grenzen" auf Hilfsliferungen nach Gaza
Logo von "Ärzte ohne Grenzen" auf Hilfsliferungen nach Gaza ©APA/AFP/POOL (Archiv/Themenbild)
"Ärzte ohne Grenzen" (MSF) hat am Sonntag den Tod des bereits 15. Mitarbeiters der Hilfsorganisation beklagt, der seit dem 7. Oktober 2023 in Gaza ums Leben kam. Abed El Hameed Qaradaya sei seinen schweren Schrapnellverletzungen erlegen, die er bei einem Angriff der israelischen Armee am vergangenen Donnerstag erlitten hatte. Bei der Attacke sei auch sein Kollege Omar Hayek getötet worden. MSF-Fazit: "Es gibt keinen sicheren Ort in Gaza."

"Der Angriff der israelischen Streitkräfte in Gaza traf eine Straße, an der die Teams auf einen Bus zum provisorischen Krankenhaus von Ärzte ohne Grenzen in Deir Al-Balah warteten. Alle Mitarbeitenden trugen Westen der Organisation, die sie eindeutig als medizinische humanitäre Helfer auswiesen", wurde in der Mitteilung betont. "Abed und Omar verließen die Stadt Gaza aufgrund von Evakuierungsbefehlen und unerbittlichen Angriffen der israelischen Streitkräfte, um dann von denselben Streitkräften in einer sogenannten 'sicheren Zone' getötet zu werden."

"Tragende Säule der Physiotherapie-Abteilung"

18 Jahre lang sei Abed El Hameed eine tragende Säule der Physiotherapie-Abteilung von Ärzte ohne Grenzen in Gaza gewesen, erklärte die NGO und forderte weiters "einen sofortigen Waffenstillstand und ein Ende des Blutvergießens".

Der Gaza-Krieg war durch den Überfall der Hamas und ihrer Verbündeten auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Dabei wurden nach israelischen Angaben mehr als 1.200 Menschen getötet. 251 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Zwei Jahre später sind noch immer 47 Geiseln in der Gewalt der Hamas, mindestens 25 sollen bereits tot sein.

Als Reaktion auf den Hamas-Überfall geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, mehr als 66.200 Menschen getötet.

(APA)

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