Der Brite holte sich im Qualifying am Samstag mit einer risikoreichen Runde überraschend den besten Startplatz für den Grand Prix am Sonntag (14.00 Uhr/live ServusTV, Sky). Titelverteidiger Max Verstappen (+0,182 Sek.) komplettiert im Red Bull die erste Startreihe, WM-Spitzenreiter Oscar Piastri hatte im McLaren als Dritter bereits einen Respektabstand (+0,366).
"Es fühlt sich toll an"
McLaren-Teamkollege und Vorjahressieger Lando Norris musste sich mit Rang fünf hinter Kimi Antonelli im zweiten "Silberpfeil" begnügen. Dahinter stehen die beiden Ferraris von Lewis Hamilton und Charles Leclerc. Für Russell war es nach Kanada die zweite Pole Position in der laufenden Saison und die siebente seiner Karriere. "Es fühlt sich toll an, morgen wird es sicher ein heißes und schweißtreibendes Rennen", sagte Russell.
Mercedes-Kommunikationschef Bradley Lord sprach von einem "super Ergebnis" und freute sich auf das Flutlicht-Rennen, bei dem Überholmanöver schwierig sind. "Wir glauben, dass wir einen Schritt nach vorne gemacht haben. Hoffentlich können wir das morgen beweisen", sagte er bei ServusTV.
Red-Bull-Ärger über Norris
Verstappen ärgerte sich unterdessen über einen langsamen McLaren, der ihn bei seinem schnellen Versuch behindert hatte. "Es war nicht Oscar", sagte der Niederländer und lachte. "Das war natürlich schade, sonst hätte es eng werden können. Natürlich bin ich ein bisschen enttäuscht, aber Zweiter zu sein, ist auch ganz gut." Laut Berechnungen des Austro-Rennstalls "wäre es ganz knapp geworden", sagte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko.
Die McLaren-Piloten konnten ihre Favoritenrolle in Singapur hingegen noch nicht ausspielen. "Es war gar nicht mehr drin, um auf die Pole zu fahren. Aber ich bin ganz happy, für mich war es eine recht saubere Session", analysierte Piastri. Teamchef Andrea Stella sprach trotzdem von einer "tollen Ausgangslage", das Papaya-Team könnte mit 13 Punkten den Gewinn der Konstrukteurswertung vorzeitig fixieren. "Wir sind uns dessen bewusst. Aber an dem Wochenende sind auch die anderen Autos konkurrenzfähig. Wir haben keinen deutlichen Vorsprung mehr, was natürlich gut fürs Spektakel ist", sagte der Italiener.
Im WM-Rennen könnte es nach den jüngsten zwei Siegen von Verstappen in Monza und Baku wieder zu einem Dreikampf kommen. Der viermalige Champion liegt vor den verbleibenden sieben Rennwochenenden 69 Punkte hinter Piastri und 44 Zähler hinter dem Zweiten Norris. Verstappen hat auf dem Marina Bay Street Circuit aber noch nie gewonnen - es ist die einzige Strecke im WM-Kalender.
Neue Hitzeregel am Sonntag
Im schwülheißen Singapur müssen sich die Fahrer erneut auf einen echten Härtetest einstellen. Weil mehr als 31 Grad Lufttemperatur für das Rennen vorhergesagt sind, hat der Motorsport-Weltverband FIA zum ersten Mal seine neue Hitzeregel aktiviert. Die Piloten dürfen Kühlwesten tragen, alle Autos müssen mit entsprechenden technischen Vorrichtungen ausgerüstet werden. Das erforderliche Mindestgewicht der Boliden wird deshalb um fünf Kilo auf 805 kg angehoben.
Verstappen bezeichnete die Regel als "lächerlich" und kündigte an, er werde die Kühlweste im Rennen nicht tragen. "Ein bisschen schwitzen ist okay für mich. Und nach 15 bis 20 Minuten wird die Weste auch wirklich heiß, hilft also überhaupt nicht", sagte der Niederländer dem Sender Viaplay. Dass die Kühlweste in der kommenden Saison bei starker Hitze zur Pflicht werden soll, ärgert Verstappen. Jeder Fahrer solle für seine Gesundheit selbst die Verantwortung tragen, erklärte der 28-Jährige.
(APA/dpa)
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