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Hamas will noch Zeit für Beratungen zu Trumps Friedensplan

Die militante Palästinenserorganisation Hamas benötigt nach Angaben eines ihrer Vertreter noch etwas Zeit, um über den von US-Präsident Donald Trump vorgelegten Friedensplan zur Beendigung des Gaza-Kriegs gegen Israel zu entscheiden. "Die Hamas setzt ihre Beratungen über Trumps Plan fort und hat den Vermittlern mitgeteilt, dass die Beratungen noch andauern und etwas Zeit benötigen", teilte der Vertreter der Islamisten am Freitag der Nachrichtenagentur AFP mit.

Trump hatte der Hamas "zwei bis drei Tage" eingeräumt, um über den Plan zu entscheiden. Er hatte ihn am Montag vorgestellt. Israel sowie zahlreiche weitere Staaten im Nahen und Mittleren Osten und darüber hinaus stimmten dem Plan zu, nur die Zustimmung der Hamas steht noch aus.

Die US-Regierung hatte die 20 Punkte des Vorhabens veröffentlicht. Demnach sollen innerhalb von 72 Stunden nach der formellen und öffentlichen Zustimmung Israels alle noch verbliebenen Geiseln in der Gewalt der Hamas freikommen. Im Gegenzug würde Israel 250 zu lebenslanger Haft verurteilte Palästinenser sowie 1.700 inhaftierte Gaza-Bewohner freilassen. Die israelische Armee soll sich zurückziehen, was an die Entmilitarisierung des Gebiets geknüpft ist.

Hamas zögert

Die Hamas soll keine Rolle mehr in der Regierung spielen. Wer seine Waffen niederlegt, soll Amnestie erhalten. Die Verwaltung soll vorübergehend ein technokratisches, unpolitisches palästinensisches Komitee übernehmen, das von einem neuen internationalen Gremium beaufsichtigt wird.

In den vergangenen Tagen gab es viele Spekulationen, wie die Antwort der Hamas auf den von Trump am Montag in Washington im Beisein des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu vorgestellten Plan ausfallen werde. Der Druck auf die Hamas ist enorm - militärisch wegen Israels Offensive im Norden des Gazastreifens und diplomatisch, weil auch Verbündete der Hamas dem Plan zugestimmt haben sollen.

Beobachter rechneten jedoch mit möglichen Nachforderungen oder Einschränkungen durch die Hamas. Der israelische Sender i24news berichtete, aus israelischer Sicht gebe es dafür keinen Spielraum - die Hamas könne den Plan nur annehmen oder ablehnen. Netanyahu hatte für den Fall einer Ablehnung die Fortsetzung des Gaza-Kriegs angekündigt.

Hintergrund des Kriegs

Auslöser des Kriegs war das von Terroristen der Hamas und anderer Palästinenserorganisationen verübte Massaker in Israel, bei dem am 7. Oktober 2023 rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden waren. Seit Kriegsbeginn wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 66.000 Palästinenser im Gazastreifen getötet.

(APA/AFP)

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