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©VOL.AT/Canva, Schwärzler, Stiplovsek

Deswegen stehen auf diesen Höchster Parkplätzen nun Blumentröge statt Autos

Am Höchster Kirchplatz vor der neuen Eisdiele gibt es zwei Parkplätze - einer davon für Verkehrsteilnehmer mit Beeinträchtigung - die aktuell nicht mit dem Auto genutzt werden können. Stattdessen gedeihen dort zum Unmut mancher Höchster Topfpflanzen. VOL.AT hat nachgefragt, was es mit den blockierten Autostellplätzen auf sich hat.

In der Höchster Franz-Reiter-Straße versperren zwei Blumentröge zwei ehemalige Parkplätze direkt vor der Eisdiele "Gelateria Portofino" am Kirchplatz. Die blauen und weißen Linien und ein verblasstes Rollstuhlsymbol weisen auf die bisherige Nutzung hin.

Zwei Parkplätze, auf denen nicht geparkt werden kann. Stattdessen gedeihen dort Topfpflanzen. ©LauraSchwaerzler

Diese ursprünglich vorgesehene Nutzung ist jedoch seit mehreren Wochen nicht mehr möglich. Nur noch der dritte Stellplatz rechts vom Baum ist für Pkw mit Behindertenausweis benutzbar, die anderen zwei dienen aktuell nur noch als Blumendekoabstellplatz.

Hier parken nun Blumentöpfe auf der verblassten Markierung. ©LauraSchwaerzler

Bodenmarkierungen werden entfernt

Die Verkäuferin in der Eisdiele will sich beim Besuch von VOL.AT nicht zu der Thematik äußern und verweist darauf, dass die Parkplätze der Gemeinde gehören. Die Gemeinde selbst informierte in der letzten Ausgabe des Gemeindeblatts darüber, dass die Autoabstellplätze linksseitig des Baumes mittels Verordnung offiziell gestrichen sind. "Die noch verbliebenen Bodenmarkierungen werden in Kürze entfernt", heißt es in der Gemeindeinfo.

Links vom Baum sind die Parkplätze Geschichte. Rechts ist der neue Parkplatz. Hier ist er leer. Auf dem Bild auf Social Media steht hier ein weißer Lieferwagen. ©LauraSchwaerzler

Behindertenparkplatz für Anlieferung genutzt

Nicht alle Höchster können diesen Schritt verstehen. So macht etwa eine Social-Media-Userin ihrem Ärger öffentlich Luft und postet ein Foto eines Lieferwagens auf dem noch bestehenden Behindertenparkplatz daneben. Dabei kritisiert sie, dass durch die Blumentröge aus drei Parkplätzen einer gemacht wurde und der noch verbleibende Behindertenparkplatz zur Anlieferung benutzt werde.

Bürgermeister Stefan Übelhör weist auf VOL.AT-Anfrage darauf hin, dass sich die Situation nicht verschlechtert hat. ©Daniela Rusch

Parkplatz weicht der Beschattung

Doch warum gibt es die anderen zwei Parkplätze nicht mehr? Bürgermeister Stefan Übelhör erklärt auf VOL.AT-Anfrage, dass dies tatsächlich mit der Eisdiele zusammenhängt, die heuer im Sommer neu eröffnet hat. Er zeigt sich erfreut, dass sich an diesem Standort die Eisdiele etablieren konnte.

Massive Sonneneinstrahlung

Gleichzeitig war für die Gemeinde in den heißen Sommermonaten schnell klar: Es musste eine Beschattung her, "da das Geschäftslokal sonst nicht zu verwenden war" und "die Sonneneinstrahlung einfach zu massiv war".

Die Beschattung für die Eisdiele. ©VOL

Schließlich herrscht gerade in den heißen Sommermonaten in Eisdielen Hochbetrieb. Für mehr Schatten montierte die Gemeinde Markisen.

Nicht weit entfernt gibt es mehrere Parkmöglichkeiten. ©LauraSchwaerzler

Doch was haben die Markisen an den Fenstern mit den Parkplätzen davor zu tun? "Damit man die Markisen nicht beschädigt, haben wir die Parkplätze auflösen müssen", so der Höchster Bürgermeister.

Gleich gegenüber gibt es eine Kurzparkzone. ©LauraSchwaerzler

"Situation nicht schlechter"

Übelhör ist nun im Rahmen des Zentrumsentwicklungsprojekts auf der Suche nach einem neuen geeigneten Standort für den Behindertenparkplatz. Er beschwichtigt: "Die Situation ist jetzt nicht schlechter geworden innerhalb der letzten zwei Jahre."

©LauraSchwaerzler

Parkplatz als Reaktion auf Bürgeranliegen

Als Erklärung verweist der Höchster Bürgermeister darauf, dass der zweite Behindertenparkplatz aufgrund eines Bürgeranliegens zusätzlich dazukam, damit sie ihren Rollstuhl besser ausladen kann. So gab es zwischendurch zwei Behindertenparkplätze: "Wir haben zwischenzeitlich erhöht und haben jetzt die Situation von vorher wiederhergestellt. Allerdings mit einem Parkplatz, der besser nutzbar ist." Zudem verweist Übelhör auf einen großen Parkplatz mit einer Kurzparkzone in direkter Nachbarschaft.

(VOL.AT)

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