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ÖFB-Kader für WM-Quali ohne verletzten Xaver Schlager

Schlüsselkraft Xaver Schlager muss wieder einmal zuschauen
Schlüsselkraft Xaver Schlager muss wieder einmal zuschauen ©APA/dpa
Der Kader des österreichischen Fußball-Nationalteams für die WM-Qualifikationsspiele gegen San Marino und in Rumänien birgt keine großen Überraschungen. Leipzig-Mittelfeldspieler Xaver Schlager fehlt wegen einer Wadenverletzung. Mit WAC-Goalie Nikolas Polster und Werder-Bremen-Kapitän Marco Friedl kehren zwei Akteure ins Aufgebot zurück, das Co-Trainer Lars Kornetka in Vertretung des noch im Spital befindlichen ÖFB-Teamchefs Ralf Rangnick am Montag in Wien bekanntgegeben hat.

Polster, der im Juni erstmals einberufen war, vertritt als dritter Torhüter den am Knie verletzten Genk-Legionär Tobias Lawal. Weil auch Clubkollege Alessandro Schöpf seinen Kaderplatz behielt, stellt der WAC als einziger heimischer Bundesligist zwei Akteure. Einziger potenzieller Debütant als Feldspieler ist Rapid-Stürmer Nikolaus Wurmbrand, der schon Anfang September nominiert war. "Wurmbrand hat das letzte Mal schon gute Eindrücke gemacht. Da erhoffen wir uns für die Zukunft etwas", sagte Kornetka.

Affengruber auf Abrufliste

Der vor einem Monat wegen Knieproblemen nicht zur Verfügung gestandene Friedl ersetzt als Innenverteidiger Lens-Profi Samson Baidoo. Für David Affengruber, der in Spanien mit Aufsteiger Elche für Furore sorgt, blieb nur ein Platz auf der Abrufliste. Dort ist er erstmals seit März 2024 zu finden. "Das ist schon mal ein Signal für den Spieler, dass er sich in den Fokus gespielt hat", meinte Kornetka. "Seine Leistung ist uns aufgefallen." Einen sechsten Innenverteidiger dazuzunehmen, hätte in der aktuellen Situation aber "keinen Sinn ergeben, dazu sind auch die Plätze zu wertvoll".

Freiburgs Philipp Lienhart erhielt einen, obwohl er sich zuletzt mit einer Erkrankung herumschlagen musste. Gernot Trauner und Maximilian Wöber fehlen weiterhin verletzt. "Mein Wissensstand zu Gernot ist, dass er dieses Jahr wahrscheinlich nicht mehr für uns auflaufen wird", sagte Kornetka über den Feyenoord-Rotterdam-Routinier. Bei Wöber dagegen bestehe noch Hoffnung, dass dieser beim Quali-Finale Mitte November mitwirken kann.

Offen ist die Situation auch bei Xaver Schlager. Der ÖFB-Schlüsselspieler hatte sich vor zwei Wochen eine Muskelverletzung in der rechten Wade zugezogen. "Wie genau der Verlauf seiner Verletzung sein wird, und wann er uns wieder zur Verfügung steht, kann ich nicht sagen", erklärte Kornetka. "Wir hoffen, dass wir ihn noch dieses Jahr bei uns sehen können. Er hat noch ein bisschen Nachholbedarf." Sein bisher letztes Länderspiel über die volle Distanz hat der seit Sonntag 28-Jährige wegen eines Kreuzbandrisses samt Folgeproblemen vor eineinhalb Jahren bestritten.

Kornetka schwärmt von Kalajdzic

Kapitän David Alaba ist zwar wieder fit, kommt bei Real Madrid aber nur sporadisch zum Einsatz. Sorgen macht sich Kornetka deswegen nicht. "Über die Qualitäten von David Alaba sind wir uns alle einig, da ist er über jeden Zweifel erhaben." Patrick Wimmer fehlt gegen San Marino gesperrt, der zuletzt nominierte Andreas Weimann schaffte es nicht ins 24-köpfige Aufgebot. Der Derby-County-Offensivmann steht ebenso auf der Abrufliste wie der davor lange verletzte Sasa Kalajdzic.

"Er hat brutal viele Attribute, die nicht so viele Spieler haben", sagte Kornetka über Zwei-Meter-Mann Kalajdzic. "Nicht nur wegen seiner Größe, er ist ein richtig geschmeidiger Stürmer, der auch Situationen eins gegen eins auflösen kann." Kalajdzic hat seinen dritten Kreuzbandriss hinter sich, will beim LASK wieder in Schwung kommen. "Er war lange raus, er braucht einfach Spielzeit und eine Routine", meinte Kornetka. "Dann kann er für Österreich in der Zukunft ein ganz, ganz wertvoller Spieler sein."

ÖFB-Interesse an Doppelstaatsbürger Händel

Eine Option für die Zukunft könnte Tomas Händel sein. Der ÖFB beschäftigt sich seit längerer Zeit mit dem defensiven Mittelfeldspieler von Roter Stern Belgrad, bestätigte Kornetka. Der Nationen-Status sei bisher aber noch nicht geklärt. "Wir wissen noch nicht genau, ob es überhaupt geht, dass er für uns spielen kann." Der 24-Jährige war 2021 bereits für die U21 seines Geburtslandes Portugal aktiv, hat durch seine Großeltern aber auch die österreichische Staatsbürgerschaft.

Für die anstehenden "schweren Spiele" in der WM-Qualifikation setzt man laut Kornetka auf Spieler, "die an unsere Art des Fußballs gewöhnt sind". Der Stamm sei im Großen und Ganzen jener von der EM im Sommer 2024. "Ich sehe da jetzt keine Unbekannten dabei, sondern die Jungs sind aneinander gewöhnt. Das ist etwas, das uns sehr vielversprechend erschienen ist", erklärte Rangnicks engster Mitarbeiter.

Für das Heimspiel am 9. Oktober gegen San Marino im Ernst Happel Stadion sind laut ÖFB-Angaben 35.000 Karten verkauft. Drei Tage später geht es in Bukarest gegen Rumänien. "Diese Mannschaft wird uns viel abverlangen", sagte Kornetka über die Rumänen, die vor dem Quali-Start als erster ÖFB-Kontrahent um das WM-Ticket gegolten hatten. Nun fehlen ihnen bereits fünf Punkte auf Bosnien und die makellosen Österreicher. "Wir tun gut daran, keine Favoritenrolle zu sehen", meinte Kornetka. "Dass wir gegen Rumänien einen schwächeren Gegner als Bosnien hätten, erwarte ich nicht - vor allem auswärts."

(APA)

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