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Erste Bank-Vorstand Unterdorfer stirbt bei Absturz in Klamm

Der Firmenkundenvorstand der Erste Bank Österreich und frühere langjährige Vorstandsvorsitzende der Tiroler Sparkasse Hans Unterdorfer ist vergangenen Donnerstag bei einem Unfall in der Arzbergklamm bei seiner Heimatgemeinde Telfs (Bezirk Innsbruck-Land) ums Leben gekommen. Die Bank bestätigte am Montag den Tod des 58-jährigen Tirolers. Der Bankvorstand war aus unbekannter Ursache rund 50 Meter über steil abfallendes Gelände abgestürzt und dabei tödlich verletzt worden.

Nach dem 58-jährigen dreifachen Familienvater hatten mehrere Polizeistreifen, die Bergrettungen Telfs und Mieming, die Besatzung des Polizeihubschraubers "Libelle Tirol" sowie die Alpinpolizei gesucht. Auch zwei Drohnen der Exekutive wurden aufgeboten. Schließlich wurde er am späten Nachmittag in einem weglosen Bereich der Arzbergklamm unter steilem, teilweise felsdurchsetzten Gelände tot entdeckt. Die Polizei gab keine Auskunft über die Identität.

Unterdorfer war im Herbst 2022 in die Chefetage der Erste Bank Österreich aufgerückt und hatte die Position des Firmenkundenvorstandes übernommen. Zuvor hatte er in Tirol eine steile Bankkarriere hingelegt. Nach langer Zeit bei Raiffeisen, unter anderem als Mitglied des Vorstandes der Raiffeisen Landesbank Tirol, fungierte er von 2011 an - bis zum Wechsel nach Wien - als Vorstandsvorsitzender der Tiroler Sparkasse. Er galt als bestens vernetzte, kommunikative und schillernde Persönlichkeit der Tiroler Wirtschaft und Gesellschaft. Unterdorfer hatte unter anderem auch die Funktion des Honorarkonsuls für Russland in Tirol inne. Als solcher trat er kurz nach Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine zurück.

Trauer bei Erste Bank

Die Erste Bank zeigte sich tief betroffen über das plötzliche Ableben ihres Spitzenrepräsentanten. "Er hat mit seiner hohen Professionalität, fachlichen Kompetenz und seiner offenen Art die Tiroler Sparkasse, die Erste Bank Österreich sowie den gesamten österreichischen Bankensektor nachhaltig geprägt und bereichert", hieß es in einer Aussendung. Man verliere einen "Freund und Kollegen, der viel zu früh von uns gegangen ist und schmerzlich vermisst werden wird. Unsere Gedanken sind in dieser schweren Zeit bei seiner Familie und seinen Angehörigen."

"Er war über viele Jahre erfolgreicher Banker und profunder Kenner des Bankenwesens, der sich weit über das übliche Maß für seine Branche engagiert hat", wurde Unterdorfer auch von Wiens Wirtschaftskammerpräsident Walter Ruck gewürdigt. Er habe den Tiroler, der auch als Spartenobmann Banken und Versicherung in der Wiener Wirtschaftskammer tätig war, "als versierten Gesprächspartner und engagierten Interessenvertreter sehr geschätzt - er wird uns fehlen."

(APA)

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