Wenn Benny Weiss und Patrick Schneider auf die Saison 2025 zurückblicken, dann tun sie das mit glänzenden Augen: "Das war ein wahnsinniges Jahr", sagt Weiss voller Stolz.

Was einst als Kindheitstraum auf einem Seitenwagen-Mofa im Höchster Ried begann, gipfelte nun im fünften Gesamtrang bei der Sidecarcross-Weltmeisterschaft. Am finalen Wochenende in Rudersberg (GER) lieferten sie eine bemerkenswerte Aufholjagd und belohnten sich für viele Jahre Arbeit, Verzicht und Leidenschaft.
Achterbahnfahrt der Gefühle
Rudersberg empfing die Fahrer mit besten Bedingungen: Sonnenschein, perfekte Piste und Tausende Fans an der Strecke. Die Ausgangslage war klar, ein Platz unter den Top 8 im letzten Lauf würde für den fünften WM-Rang reichen.

"Wir wussten, was auf dem Spiel stand", blickt der 32-jährige Weiss zurück. Im Quali-Lauf sicherten sich die beiden Platz zwei, ein erster Fingerzeig. Im ersten WM-Rennen des Wochenendes bestätigten sie ihre Form: sauberer Start, starkes Rennen, erneut Rang zwei.

Doch dann: ein verschlafener Start im zweiten Lauf, zurück auf Platz 17 nach der ersten Runde. Was folgte, war eine Aufholjagd wie aus dem Bilderbuch, am Ende reichte es für Platz sieben. Der Lohn: Rang fünf in der Endabrechnung.
Eine Karriere auf drei Rädern
Die Geschichte von Weiss und Schneider beginnt früh. Schon als Kinder saßen sie gemeinsam im Seitenwagen, zuerst auf dem Fahrrad, später auf dem selbst gebauten Mofa. Der ehemalige Seitenwagen-Pilot Bertram Martin sah 2008 das Potenzial in den beiden Jungs und überließ ihnen seine Maschine. Seither sind 17 Jahre vergangen, Jahre voller Trainings, Verletzungen, Höhen und Tiefen.

"Wir wissen, was wir aneinander haben", erklärt der 31-jährige Schneider. Ihre Zusammenarbeit ist geprägt von blindem Vertrauen, auf der Strecke wie abseits davon. Die körperlichen Anforderungen in der WM sind hoch.

35 Minuten auf Anschlag, über Sprünge mit 25 Metern Distanz, durch knietiefe Spurrillen. Um mitzuhalten, setzen Weiss/Schneider seit zwei Jahren auf professionelle Unterstützung: Personaltrainer Julian Kleinheinz sorgt für körperliche Fitness, Mindfulness-Coach Mario Reiser für mentale Stärke. "Du brauchst ein starkes Team im Hintergrund, um mithalten zu können. Nur Talent reicht nicht mehr."

Die Familie als Rückgrat
Hinter dem sportlichen Erfolg steht ein Team, das diesen Namen verdient. Bennys Vater Oliver, gelernter Kfz-Mechaniker und früher selbst Honda-Cup-Fahrer, betreut das Gespann technisch. Auch seine Mutter Birgit ist bei jedem Rennen dabei. Ihr umgebauter Möbel-Lkw – Küche, Werkstatt, Schlafplätze – ist das mobile Zuhause. 100.000 Kilometer haben sie damit inzwischen zurückgelegt, quer durch Europa.

Der Blick nach vorn
Nach Platz acht im Vorjahr ist der fünfte Rang 2025 ein Meilenstein, aber kein Endpunkt. "Wir wissen jetzt, dass wir vorne mitfahren können", so Weiss. Was bleibt, ist der Hunger. Der Traum vom Podest, vielleicht sogar mehr. "Wir machen das aus Überzeugung. Und weil es uns Spaß macht."

(VOL.AT)
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