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Gefahr durch Fujiwhara-Effekt: Zwei Hurrikane könnten sich vereinen

Zwei Hurrikane im Anflug: Droht ein Fujiwhara-Effekt?
Zwei Hurrikane im Anflug: Droht ein Fujiwhara-Effekt? ©Screenshot/NOAA
In der Karibik bewegen sich derzeit zwei Hurrikane aufeinander zu. Sollten sie sich einander annähern, droht ein seltenes Naturphänomen: der Fujiwhara-Effekt.

Noch ist unklar, ob es zur "Hurrikan-Hochzeit" kommt – das Wettergeschehen bleibt unberechenbar.

Zwei Stürme, eine ungewisse Entwicklung

Hurrikan Humberto hat sich in den letzten Tagen über dem Atlantik zu einem Sturm der höchsten Kategorie 5 entwickelt. Er bewegt sich in Richtung der südöstlichen Küste der USA. Gleichzeitig formiert sich in der Nähe Puerto Ricos ein zweites System, das sich zum Hurrikan Imelda entwickeln könnte.

Meteorologen warnen nun vor einem möglichen Zusammenwirken der beiden Stürme. "Wenn zwei Wirbelstürme in räumliche Nähe zueinander geraten, können sie sich gegenseitig beeinflussen", erklärte Nikki Nolan von CBS News. Die Folge könnte ein Fujiwhara-Effekt sein – ein seltenes Wetterphänomen, bei dem zwei Zyklone umeinander kreisen oder sogar verschmelzen.

Was ist der Fujiwhara-Effekt?

Der Effekt wurde nach dem japanischen Meteorologen Sakuhei Fujiwhara benannt. Er beschreibt das Verhalten zweier gleichstarker tropischer Wirbelstürme, die sich gegenseitig umkreisen und schließlich ein gemeinsames Zentrum bilden können. Diese neue Struktur kann einen völlig anderen Kurs einschlagen als die ursprünglichen Stürme – eine Prognose wird dadurch erheblich erschwert.

"Wenn die beiden Hurrikane gleich stark sind, kann es zu einem regelrechten Tanz kommen", so Nolan weiter. "Im schlimmsten Fall führt das zu einer Kursänderung oder zu einer Intensivierung des Sturms."

Noch viele Unsicherheiten

Noch ist unklar, ob es tatsächlich zu einem Fujiwhara-Effekt kommt. Imelda liegt derzeit zu weit von Humberto entfernt, um eine direkte Interaktion auszulösen. Zudem ist fraglich, ob der zweite Sturm ausreichend Stärke entwickelt. Sollte Imelda deutlich schwächer bleiben, könnte sie schlichtweg von Humberto absorbiert werden.

Behörden warnen vor Wind und Regen

Trotz der Unsicherheiten bereiten sich die US-Behörden auf mögliche Auswirkungen vor. Gouverneur Henry McMaster von South Carolina sagte: "Was wir wissen, ist, dass es starken Wind, heftigen Regen und Überschwemmungen geben wird." Er rief die Bevölkerung zur Aufmerksamkeit auf: "Jetzt ist es an der Zeit, offizielle Warnungen ernst zu nehmen und sich vorzubereiten."

Ein ähnliches Phänomen wurde zuletzt 1995 dokumentiert, als drei Hurrikane – darunter ein früherer Humberto – sich gegenseitig beeinflussten und teilweise verschmolzen.

Wie sich das aktuelle Wettergeschehen entwickeln wird, bleibt vorerst offen. Klar ist jedoch: Die meteorologischen Bedingungen über dem Atlantik bleiben angespannt.

(VOL.AT)

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