Schrempf zeigt mit WM-Solofahrt auf, Gold an Kanadierin

"Die Mädels haben an mich geglaubt, also habe ich es auch getan", sagte die überraschte, neue Weltmeisterin. Der Angriff im Anstieg sei wichtig gewesen. "Ich wusste, dass ich im Sprint nicht gewinnen kann, daher musste ich attackieren." Sie kam 23 Sekunden vor Fisher-Black und 27 vor Garcia ins Ziel. Dass ihr erst zweiter Profisieg gleich der WM-Titel ist, könne sie noch gar nicht glauben. In einem Jahr sind die Weltmeisterschaften in ihrer Heimat in Montréal. Die Schweizerin Marlen Reusser ging sechs Tage nach dem Gewinn des WM-Titels im Zeitfahren als Neunte wie alle anderen Topfavoritinnen leer aus.
Schrempf: "War nicht so geplant"
Ein Rennen, das sie nie vergessen wird, hat auch Schrempf geliefert. "Es war jetzt nicht unbedingt so geplant. Ich bin offen ins Rennen reingegangen, habe aber schon den Auftrag gehabt, dass ich nicht nur hinten dranhängen soll, sondern selbst etwas mitgestalten soll", meinte Schrempf. Sie habe dann einen guten Moment zum Break gesehen, sei dann alleine gelassen worden. "Ich habe nicht damit gerechnet, dass es dann so ein langes Solo wird."
Die Steirerin hatte sich lange Zeit ins Scheinwerferlicht geradelt. Schrempf riss etwa nach 21 Kilometern auf dem Rundkurs aus und baute ihren Vorsprung auf bis zu rund drei Minuten aus, wie etwa nach drei von elf zu fahrenden Runden auf dem Kurs.
Schrempf etwa zur Halbzeit des Rennens eingeholt
Die 30-jährige Ex-Leichtathletin wurde 76 Kilometer vor dem Ziel, also etwa zur Halbzeit des Rennens, von der Belgierin Julie Van de Velde eingeholt. Bald darauf stieß auch Shirin Van Anrooij zum nunmehrigen Führungstrio. "Ich habe mit Julie und Shirin Begleitung gekriegt, aber das war zu lang, dass ich noch mitfahren hätte können." Zudem habe sie mit den oberen Gängen speziell im Anstieg Probleme gehabt. Ein, zwei Gänge mehr hätte sie noch schaffen müssen, meinte sie. 66 Kilometer vor dem Ziel wurde Schrempf wie kurz darauf auch Van de Velde vom Peloton eingeholt. Am Ende hatte Schrempf 16:14 Minuten Rückstand auf die Siegerin.
Die Erfahrung kann ihr aber keiner mehr nehmen. "Es ist schon geil, wenn man die Möglichkeit hat, ein Stück vorne draußen zu sein. Eine Gaude habe ich gehabt dabei", sagte die Steirerin und plädierte für das Risiko. "Für so eine Nation, wie wir es sind, kann man so auch von sich reden machen. Laut Ergebnisliste ist es für mich das schlechteste WM-Ergebnis, aber jedenfalls eines, das mir sehr lang in Erinnerung bleiben wird."
(APA)
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