300 Tonnen Schmuggelware: Illegale Zigarettenfabrik bei Rom ausgehoben

In einem unscheinbaren Lagerhaus bei Frosinone, südlich von Rom, haben Ermittler eine illegale Zigarettenfabrik ausgehoben, wie sie Italien noch nie gesehen hat. Was von außen wie ein leer stehendes Logistikzentrum wirkte, entpuppte sich als aufwendig konstruierter Bunker unter der Erde – ausgestattet mit modernster Technik und ausgelegt für industrielle Tabakproduktion.
Größter Fund dieser Art in Italien
Die italienische Polizei bestätigte am Samstag die Beschlagnahmung von rund 300 Tonnen illegal produzierter Zigaretten – so viel wie noch nie zuvor im Land. Eine Person wurde festgenommen, mehrere weitere wurden wegen Schmuggels in großem Stil angezeigt. Nach ersten Schätzungen sollen durch das illegale Geschäft rund 600 Millionen Euro an Steuergeldern hinterzogen worden sein. Der Gewinn für die Hintermänner? Etwa 130 Millionen Euro, so die Ermittler. Zusätzlich wurden Vermögenswerte im Wert von 53 Millionen Euro eingefroren.
Ein Hightech-Bunker für 18 Arbeiter
Der Zugang zum geheimen Produktionszentrum war alles andere als einfach. Unter dem harmlos wirkenden Lager entdeckten die Ermittler eine ausgeklügelte Anlage mit mehreren Produktions- und Lagerräumen. Belüftungssysteme, Wohnbereiche, Küche, Sanitäranlagen – selbst an Schlafräume für bis zu 18 Arbeiter wurde gedacht.
Drei hochmoderne Produktionslinien ermöglichten die Verarbeitung, Verpackung und Versiegelung von Zigaretten – mit einer Kapazität von 5000 Zigaretten pro Minute bzw. über 7 Millionen Stück täglich. Damit war die Anlage offenbar nicht nur für den italienischen Schwarzmarkt gedacht, sondern auch für den EU-weiten Vertrieb.
150 Tonnen Schmuggelware sichergestellt
Vor Ort fanden die Behörden über 150 Tonnen geschmuggelte Zigaretten verschiedenster Marken. Zusätzlich wurden zwölf Millionen gefälschte Zigarettenschachteln, 15 Millionen Filter sowie diverse Maschinen sichergestellt. Der geschätzte Wert der gesamten Anlage beläuft sich laut Polizei auf mehr als 1,75 Millionen Euro.
Ermittlungen laufen auf Hochtouren
Wer hinter dem professionell geführten Schmuggelbetrieb steckt, ist derzeit noch Gegenstand intensiver Ermittlungen. Die Behörden prüfen mögliche Verbindungen zu internationalen Schmuggelnetzwerken. Klar ist jedoch: Der Fund zeigt, mit welchem Aufwand und welcher kriminellen Energie im großen Stil versucht wird, Steuern zu hinterziehen und illegale Gewinne zu erzielen.
(VOL.AT)
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