ESC: Absolute Mehrheit entscheidet über Israel-Teilnahme

Wann genau Anfang November abgestimmt wird, steht noch nicht fest, soll den EBU-Mitgliedern aber bald kommuniziert werden. Seit Wochen wird intensiv darüber debattiert, ob Israel trotz des Gazakriegs an der 70. Ausgabe des Musikwettbewerbs teilnehmen soll oder nicht. Länder wie Spanien, Irland und die Niederlande kündigten an, niemanden nach Österreich zu entsenden, sollte Israel teilnehmen. Israel selbst beschied in der Person von Golan Jochpaz, Direktor des zuständigen Fernsehsenders Kan, dass es keinen Grund dafür gebe, warum man nicht Teil des Wettbewerbs sein solle.
Die EBU lotete daraufhin aus, wie ihre Mitglieder zu der Frage stehen und stellte eine "beispiellose Meinungsvielfalt" fest, wie es in einem Schreiben an die Mitglieder hieß. Dem EBU-Vorstand sei bewusst geworden, dass hier keine einvernehmliche Position zu erreichen sei. Deshalb setze man nun auf eine breitere, demokratische Entscheidungsgrundlage in einer Abstimmung.
ORF-Chef und Außenministerin für Teilnahme
ORF-Generaldirektor Roland Weißmann hat sich für eine Teilnahme Israels am ESC ausgesprochen, was der ORF-Stiftungsrat begrüßt. Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) erachtet einen Ausschluss Israels ebenfalls als nicht zielführend. Dieser Schritt würde "die Möglichkeiten für einen wichtigen Dialog zwischen Künstlern und der Bevölkerung verunmöglichen - ohne die Lage vor Ort in Israel und Gaza zu verbessern", heißt es in einem Brief, den sie an Amtskollegen anderer Länder verschickt hat.
Indes appellierte die kürzlich gegründete Initiative "Solidarität Israel" in Briefen an den Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) sowie an potenzielle Sponsoren des ESC, die "uneingeschränkte Teilnahme Israels zu gewährleisten". "Ein kultureller Boykott Israels wäre nicht nur ein Bruch mit den Grundprinzipien der Eurovision, sondern weit mehr eine Schande für Wien und Österreich", teilten die Proponenten - darunter der frühere IKG-Präsident Ariel Muzicant, Ex-Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und der ÖVP-nahe PR-Berater Daniel Kapp - in einer Aussendung mit.
(APA)
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