Wieder Kampfjets und Drohnen über der Ostsee: NATO reagiert

Vor der lettischen Küste wurden laut Nato-Kommando fünf Kampfjets gesichtet, in Südschweden meldete die Polizei Drohnensichtungen in der Nähe einer Marinebasis. Auch Dänemark bleibt im Fokus.
Kampfjets vor Lettland abgefangen
Am Donnerstag seien fünf russische Militärflugzeuge in der Nähe des lettischen Luftraums identifiziert worden, teilte das zuständige Nato-Kommando mit. Darunter befanden sich drei Maschinen vom Typ MiG-31 sowie je eine Suchoi Su-30 und Su-35. Die Flugzeuge hätten gegen internationale Flugsicherheitsstandards verstoßen.
Ungarische Abfangjäger wurden daraufhin entsendet, um die Formation zu begleiten. Lettlands Verteidigungsminister Andris Spruds erklärte: „Das Abfangen dieser Maschinen zeigt, dass die Nato ihre Reaktionsfähigkeit erhöht hat und dies auch weiter ausbauen wird.“
Drohnen nahe schwedischer Marinebasis
Parallel zu den Geschehnissen vor Lettland wurden am Donnerstagabend gegen 20.30 Uhr unbemannte Flugobjekte nahe der schwedischen Marinebasis in Karlskrona gesichtet. Die Polizei bestätigte entsprechende Berichte des Senders P4 Blekinge und hat Ermittlungen aufgenommen. Ob es sich dabei um russische Drohnen handelte, wurde bislang nicht bestätigt.
Wiederholte Vorfälle in mehreren Ländern
Bereits in den vergangenen Wochen kam es in mehreren Ostsee-Anrainerstaaten zu ähnlichen Vorfällen. In Polen drangen Drohnen in den Luftraum ein, in Dänemark legten unbemannte Fluggeräte die Flughäfen Kopenhagen und Aalborg zeitweise lahm. Die dänische Regierung sprach vom „bislang schwersten Anschlag auf kritische Infrastruktur“ des Landes.
Hinzu kommt die Sichtung eines russischen Landungsschiffes vom Typ „Aleksandr Shabalin“ vor der dänischen Küste. Laut dänischen Medien soll das Schiff tagelang ohne aktives Ortungssignal nahe der Inseln Langeland und Lolland geankert haben – möglicherweise in Zusammenhang mit den Drohnenaktivitäten.
EU plant gemeinsame Drohnenabwehr
Als Reaktion auf die zunehmenden Vorfälle beraten die EU-Mitgliedsstaaten am Freitag erstmals über eine koordinierte Drohnenabwehr. Laut EU-Kommission soll ein sogenannter „Drohnenwall“ entwickelt werden – eine europäische Verteidigungsstruktur, die grenzüberschreitend und in Echtzeit reagieren kann.
Teilnehmer der Gespräche sind neben der Ukraine die acht an Russland oder die Ukraine angrenzenden EU-Staaten sowie Dänemark. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte die Initiative Mitte September angestoßen.
(VOL.AT)
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