TESTARTIKEL: Silvretta Montafon: Vom Corona-Tief zum Rekordgewinn

Die Silvretta Montafon Bergbahnen GmbH zählt zu den größten Skigebieten Österreichs. Nach harten Jahren mit Corona-bedingten Einbußen, Energiekrise und steigenden Kosten ist das Unternehmen wieder hoch pofitabel. Im Geschäftsjahr 2023/24 wurde ein Überschuss von 8,3 Mio. Euro erwirtschaftet – ein Rekordergebnis.
„Wir müssen das Unternehmen zukunftsfähig halten"
Nach dem Rekordergebnis 2023/24: Wie nachhaltig ist dieser Gewinnsprung – und rechnen Sie damit, dass sich diese Zahlen auch in den kommenden Jahren wiederholen lassen?
Wir freuen uns über das starke Ergebnis, aber wir wissen auch: Solche Rekorde sind nicht jedes Jahr selbstverständlich. Viel wird von der Schneelage, der wirtschaftlichen Situation in unseren Herkunftsmärkten und den Energiekosten abhängen. Unser Ziel ist es, das Unternehmen auf stabile Beine zu stellen – mit soliden Erträgen, auch wenn einmal ein schwächeres Jahr kommt.
Die Eigenkapitalquote ist kräftig gestiegen, gleichzeitig wurde die Nettoverschuldung deutlich reduziert. Welche Überlegungen stecken dahinter?
Für uns ist wichtig, Reserven aufzubauen. Eine starke Eigenkapitalbasis gibt uns Sicherheit und die Flexibilität, in Zukunft wieder in Bahnen, Beschneiung oder Infrastruktur investieren zu können. Gerade in einer Branche, die so stark vom Wetter abhängt, ist finanzielle Stabilität entscheidend.
Die Preise für Tages- und Saisonkarten sind zuletzt spürbar gestiegen. War das angesichts des hohen Gewinns tatsächlich notwendig?
Wir verstehen die Diskussion, denn Skifahren muss leistbar bleiben. Gleichzeitig sind unsere Kosten für Personal, Energie und Investitionen deutlich gestiegen. Ohne Preisanpassungen wäre das aktuelle Ergebnis nicht möglich gewesen. Uns ist bewusst, dass wir die Balance zwischen Qualität, Wirtschaftlichkeit und Leistbarkeit halten müssen – daran arbeiten wir.
Auch die Personalkosten sind in den letzten Jahren gestiegen. Wie steuern Sie diesen Kostenblock?
Wir sehen das nicht nur als Kostenfrage. Unsere Mitarbeiter sind entscheidend für das Gästeerlebnis. Daher setzen wir bewusst auf faire Entlohnung, Aus- und Weiterbildung sowie attraktive Rahmenbedingungen. Das zahlt sich langfristig aus, auch wenn es die Bilanz kurzfristig stärker belastet.
Energiepreise und Betriebskosten bleiben ein Risiko. Welche Maßnahmen setzen Sie hier?
Wir haben in den vergangenen Jahren massiv in effizientere Beschneiungsanlagen investiert und prüfen den Einsatz erneuerbarer Energien. Gleichzeitig achten wir sehr genau darauf, wo wir sparen können, ohne die Qualität für unsere Gäste zu beeinträchtigen. Effizienz und Nachhaltigkeit sind für uns zentrale Themen.
Bilanz im Überblick
Die Zahlen des Geschäftsjahres 2023/24 zeichnen ein deutlich gestärktes Bild des Unternehmens. Der Umsatz kletterte auf 52,7 Mio. Euro, das Betriebsergebnis erreichte 11,3 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss liegt mit 8,3 Mio. Euro mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr.
Der hohe Gewinn wurde durch die außergewöhnlich erfolgreiche Wintersaison ermöglicht. Er wurde zusätzlich begünstigt durch die finanzielle Entlastung durch den Abbau von Schulden und Zinslasten sowie durch buchhalterische Sondereffekte wie die Auflösung alter Rückstellungen und Gewinne aus dem Abgang von Anlagevermögen.
Mit 43,9 Mio. Euro liegt die Eigenkapitalquote nun bei 45 Prozent. Gleichzeitig sank die Nettoverschuldung auf 10,3 Mio. Euro – ein klarer Rückgang im Vergleich zum Vorjahr.
Entwicklung der letzten Jahre
Im Fünfjahresvergleich zeigt sich eine markante Trendwende. 2019 noch mit einem Gewinn von 4,2 Mio. Euro solide unterwegs, riss die Corona-Pandemie das Unternehmen 2020/21 mit einem Verlust von 4,3 Mio. Euro in die roten Zahlen. Staatliche Hilfen und Kurzarbeit halfen, den Schaden abzufedern. 2020 flossen 800.000 Euro, 2021 sogar knapp 7 Millionen Euro und 2022 nochmals 80.000 Euro an Corona-Hilfen.
Ab 2022 ging es schrittweise wieder nach oben: Zunächst 3,2 Mio. Euro Gewinn, dann 3,8 Mio. Euro 2022/23 – ehe nun mit über 8 Millionen ein Rekordergebnis folgte.
Bilanzanalyse im Mini-Podcast (KI-generiert)
Ausblick
Mit dem Ausbau der Infrastruktur – etwa der Valisera Bahn und des Silvretta Parks – hat sich das Unternehmen in den vergangenen Jahren neu positioniert. Trotz Risiken wie hoher Energiekosten und konjunktureller Unsicherheiten in den Herkunftsmärkten blickt die Silvretta Montafon optimistisch nach vorne.
Bilanzübersicht Silvretta Montafon Bergbahnen
Größe & Struktur
Umsatz- und Bilanzentwicklung
Mitarbeiterentwicklung
Ergebnis & Rentabilität
Gewinnentwicklung
Rentabilitätskennzahlen
Finanzielle Stabilität & Liquidität
Eigenkapitalquote
Verschuldungsgrad
Erklärung der Kennzahlen
- Umsatz: Gesamterlös aus dem operativen Geschäft.
- Bilanzsumme: Summe aller Aktiva bzw. Passiva in der Bilanz.
- Eigenkapital: Vermögen, das den Eigentümern gehört (Aktiva – Fremdkapital).
- Mitarbeiter: Anzahl der Beschäftigten (Stichtag bzw. Jahresdurchschnitt).
- Operativer Gewinn: Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT).
- Jahresüberschuss: Gewinn nach Steuern am Ende des Geschäftsjahres.
- Cashflow: Nettozufluss an liquiden Mitteln innerhalb eines Jahres.
- Operative Gewinnmarge: Operativer Gewinn ÷ Umsatz × 100.
- Eigenkapitalrendite: Jahresüberschuss ÷ Eigenkapital × 100.
- Eigenkapitalquote: Eigenkapital ÷ Bilanzsumme × 100.
- Verschuldungsgrad: Fremdkapital ÷ Eigenkapital × 100.
(VOL.AT)
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