Wohnung frei - aber keiner vermietet? Das steckt hinter dem Dilemma

Wohnraum in Österreichs Städten ist knapp – und teuer. Um gegenzusteuern, greift die Politik vermehrt auch in private Mietverhältnisse ein. Doch eine aktuelle Umfrage der Immobilien-Rendite AG, durchgeführt von Integral, zeigt: Die Bereitschaft, privaten Wohnraum tatsächlich zu vermieten, steigt dadurch nicht.
Angst vor Schäden und rechtlichen Hürden
Zwar sagen 64 Prozent der Befragten, sie würden ihre Zweitwohnung vermieten – allerdings nur hypothetisch. Denn viele verfügen gar nicht über eine solche Immobilie. Und selbst unter jenen, die eine hätten, dominieren Sorgen und Unsicherheiten.
Der größte Hemmschuh: 61 Prozent der Vermietungs-Skeptiker fürchten, dass Mieter ihre Wohnung beschädigen könnten. 51 Prozent haben Angst, die Mieter nicht mehr loszuwerden, falls sie die Immobilie selbst wieder benötigen. 11 Prozent sorgen sich um rückwirkende Änderungen im Mietrecht.
Bei Personen mit tatsächlichem Zweitwohnsitz sieht es nicht besser aus: Nur 29 Prozent der befragten Eigentümer vermieten aktuell. Auch hier stehen die Sorge um Beschädigung (31 Prozent), rechtliche Unsicherheiten (15 Prozent) und mögliche Gesetzesänderungen (7 Prozent) an oberster Stelle. Immerhin: Rund die Hälfte der Skeptiker würde vermieten – wenn diese Hürden beseitigt würden.
Eigentum in Wien am häufigsten
22 Prozent der Befragten besitzen derzeit einen Zweitwohnsitz – entweder in Form einer zweiten Wohnung (12 Prozent) oder eines Wochenendhauses (11 Prozent). Besonders hoch ist der Anteil in Wien (29 Prozent), am niedrigsten in Oberösterreich, wo 85 Prozent keinen Zweitwohnsitz besitzen.
Mietpreis-Indexierung spaltet Meinungen
Auch zur Frage der Indexierung von Mieten gehen die Meinungen auseinander. 41 Prozent befürworten eine Anpassung an die Inflation – vor allem Männer (49 Prozent). Als Gründe nennen sie faire Kostenabdeckung für Vermieter, notwendige Investitionen in Energieeffizienz und die allgemeine Preisentwicklung.
59 Prozent lehnen die Indexierung jedoch ab. Besonders Frauen (67 Prozent) sehen darin eine zusätzliche Belastung in ohnehin teuren Zeiten. 51 Prozent meinen, Wohnen sei schon jetzt zu kostspielig.
(Red)
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