Kreml: Annäherung an USA hat "Ergebnis nahe null" gebracht

Von Trump geäußerte Einschätzungen zur wirtschaftlichen Lage Russlands wies Peskow indes zurück. "Russland bewahrt seine makroökonomische Stabilität", sagte der Kreml-Sprecher. "Ja, Russland erlebt Spannungen und Probleme in verschiedenen Wirtschaftsbereichen", räumte Peskow ein. Doch die wirtschaftliche Gesamtlage des Landes sei stabil. Trump hatte Russland am Dienstag am Rande der UN-Vollversammlung in New York als einen "Papiertiger" bezeichnet, der wirtschaftlich in Not sei.
Moskau habe "keine Alternative", als seine 2022 begonnene Militäroffensive in der Ukraine fortzusetzen, fügte Peskow hinzu. Die Offensive werde fortgesetzt, um "unsere Interessen zu wahren und die Ziele zu erreichen", die Kreml-Chef Wladimir Putin festgesetzt habe. "Wir tun dies sowohl für die Gegenwart als auch für die Zukunft unseres Landes. Für viele kommende Generationen", sagte Peskow.
Peskow: Trump hat Selenskyj nachgesprochen
Peskow führte Trumps Sinneswandel auf dessen Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Dienstag in New York zurück. "Natürlich hat Trump Selenskyjs Version gehört von dem, was passiert", sagte er. "Augenscheinlich ist diese Version Grundlage der Äußerungen, die wir gehört haben."
Er bekräftigte, dass Gespräche zwischen Trump und Kremlchef Wladimir Putin fortgesetzt werden könnten. Noch gebe es keinen Plan für ein weiteres Telefonat, "aber es kann jederzeit organisiert werden". Der Dialog mit Trumps Administration sei um vieles besser als mit Vorgänger Joe Biden.
Medwedew: Trump denkt bald wieder anders
Auch der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew nannte Trumps Kritik an Moskau vorübergehend. Trump sei nach Treffen "mit den Clowns aus Kiew und Paris" in eine Scheinwelt gefallen, in der die Ukraine siege, schrieb Medwedew auf Telegram. "Aber Trump ist nicht so! Kein Zweifel, er kehrt zurück. Er kehrt immer zurück." Der jetzige Vizechef des Sicherheitsrates spielt in der Moskauer Kommunikation oft die Rolle eines Scharfmachers.
Ukraine greift erneut petrochemische Anlage in Russland an
Die Ukraine griff indes erneut eine der größten petrochemischen Anlage Russlands mit Drohnen an. Der Salawat-Komplex in der Region Baschkortostan sei am Mittwoch attackiert worden, teilte der örtliche Gouverneur Radij Chabirow mit. Es sei bereits der zweite derartige Angriff in weniger als einer Woche. Rettungsdienste seien vor Ort, und es liefen Löscharbeiten. Der von dem Energieriesen Gazprom kontrollierte Komplex stellt unter anderem Benzin, Diesel, Kerosin und Flüssiggase her.
Weiteren Behördenangaben zufolge konnte Russland einen massiven Drohnenangriff auf die Energie- und Treibstoffinfrastruktur in der Region Wolgograd abwehren. Opfer gab es ersten Erkenntnissen zufolge nicht, wie Regionalgouverneur Andrej Botscharow erklärte. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, die Luftabwehr habe in der Nacht insgesamt 70 ukrainische Drohnen über russischen Regionen abgefangen und zerstört.
Die Ukraine hat in den vergangenen Wochen ihre Drohnenangriffe auf die russische Öl- und Gasinfrastruktur verstärkt. Die Angriffe haben Händlern zufolge zu einer Verknappung bestimmter Kraftstoffsorten in Russland geführt. Anfang des Monats trafen ukrainische Drohnen auch eine Ölraffinerie in Ufa, der Hauptstadt von Baschkortostan, die etwa 1.400 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt liegt.
(APA/AFP/dpa)
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