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Autismus-Risiko? Trump warnt Schwangere vor einem Medikament

US-Präsident Donald Trump warnt Schwangere vor einem beliebten Medikament.
US-Präsident Donald Trump warnt Schwangere vor einem beliebten Medikament. ©AFP
Die US-Regierung warnt Schwangere vor der Einnahme eines bestimmten fiebersenkenden Schmerzmittels und bringt dabei ein Risiko von Autismus-Folgen für ihre Kinder ins Spiel.

Präsident Donald Trump sagte mehrmals: "Nehmen Sie kein Tylenol." Schwangere sollten es nur dann einnehmen, wenn es absolut notwendig sei. Mehrere Medien berichteten, dass ein Zusammenhang zwischen dem Medikament und Autismus wissenschaftlich nicht untermauert sei. Trump lieferte keine Belege für seine Warnung. Die "Washington Post" spart ebenfalls nicht mit Kritik. "Im schlimmsten Fall könnten sie ernsthaften Schaden anrichten: Die Äußerungen des Präsidenten zu Impfstoffen könnten bewirken, dass sich noch mehr Menschen gegen Impfungen entscheiden und die Gesellschaft anfälliger für Krankheitsausbrüche wird. (...) Müttern die Schuld wegen der Einnahme von Tylenol während der Schwangerschaft zuzuschieben, ist grausam, ebenso wie sie zu bedrängen, echte Schmerzen einfach auszuhalten, wenn die Regierung dafür keine hinreichenden Belege hat."

Auf der Webseite der Medikamenten-Marke Tylenol der Firma Kenvue hieß es, seit Generationen vertrauten Familien auf das Medikament. Wissenschaftliche Daten ergäben keinen nachgewiesenen Zusammenhang zwischen Autismus und der Einnahme des Medikaments. Es geht um den Wirkstoff Acetaminophen.

Was ist Autismus?

Fachexperten beschreiben Autismus (auch Autismus-Spektrum-Störung) als eine Entwicklungsstörung. Als Merkmale gelten Probleme im sozialen Umgang mit anderen Menschen, Kommunikationsschwierigkeiten und Verhaltensweisen, die sich wiederholen. Der Bundesverband zur Förderung von Menschen mit Autismus (autismus Deutschland e.V.) schreibt, dass es vorkommen könne, dass Menschen mit Autismus emotionale Signale schwer einschätzen und diese ebenso schwer aussenden könnten. Zudem hätten sie große Probleme, wenn sich Handlungsabläufe veränderten. Es ist demnach nicht vollständig aufgeklärt, welche Ursachen Autismus hervorrufen.

(dpa)

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