112 Mio. Jahre alte Bernsteinfossilien in Ecuador gefunden
In etwa 60 Bernsteinproben entdeckte das Forschungsteam demnach insgesamt 21 eingeschlossene Insekten, sogenannte Bio-Inklusen. Darunter befanden sich unter anderem Zuckmücken, Käfer, Schlupfwespen und Weiße Fliegen. Auch ein Spinnennetzfragment blieb erhalten.
"Aus der Kreidezeit kennen wir solche Bio-Inklusen fast nur von Fundorten der Nordhalbkugel", erklärte Mónica Solórzano-Kraemer vom Senckenberg-Forschungsinstitut und -Naturmuseum Frankfurt. "Unser Verständnis der Biodiversität und der Ökosysteme der Südhalbkugel, während der Zeit von vor 143,1 bis 66 Millionen Jahre, als die heutigen Kontinente sich vom Superkontinent Gondwana abspalteten, ist dagegen sehr begrenzt."
Die Funde ließen "feuchte Bedingungen oder Süßwasserlebensräume wie Tümpel im damaligen Wald vermuten", fügte Solórzano-Kraemer hinzu. "Wir gehen davon aus, dass vor 112 Millionen Jahren in Äquatorial-Gondwana ein feuchter, dicht bewaldeter Lebensraum existierte, der bereits von blühenden Pflanzen geprägt war."
Die Bernsteinfunde zählen demnach zu den ältesten bekannten Bernsteinvorkommen Südamerikas. Sie stammen aus der sogenannten Hollín-Formation, einer Sedimentgesteinsschicht, die sich über das Oriente-Becken in Ecuador erstreckt. Das Bernsteinvorkommen wurde dort erst kürzlich entdeckt.
"Die Bernsteine und ihre Einschlüsse ermöglichen es uns, eine 'Zeitkapsel' zu öffnen, um die Biodiversität und Ökosysteme der Südhalbkugel vor 112 Millionen Jahren zu erforschen", resümierte Solórzano-Kraemer. Die Ergebnisse unter Leitung der Universität im spanischen Barcelona wurden in der Fachzeitschrift "Communications Earth & Environment" veröffentlicht.
(APA/AFP)
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