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Studie: Österreich liegt beim Frauenanteil im Film vorne

Kameraarbeit ist auch heute noch oftmals Männersache
Kameraarbeit ist auch heute noch oftmals Männersache ©APA/AFP
Frauen sind in europäischen Spielfilmproduktionen noch immer unterrepräsentiert. Laut einer neuen Studie der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle lag der Anteil weiblicher Filmfachkräfte in den Jahren 2020 bis 2024 bei lediglich 27 Prozent. Österreich schnitt im Europavergleich jedoch in mehreren Kategorien gut ab. Im Bereich Drehbuch belegte man mit 41 Prozent sogar den 1. Platz und lag damit zehn Prozentpunkte über dem europäischen Durchschnitt.

Berücksichtigt in der Studie aus Straßburg wurden Frauen, die an mindestens einem europäischen Spielfilm in einer der sechs Kategorien Regie, Drehbuch, Produktion, Kamera, Komposition oder Montage mitgewirkt haben. Ziel war es, die geschlechtsspezifischen Unterschiede unter europäischen Filmschaffenden darzustellen. Der Frauenanteil in Spielfilmproduktionen stieg zwischen 2015 und 2024 jährlich um weniger als einen Prozentpunkt.

Österreich in fünf von sechs Kategorien vorne dabei

Laut der Studie sind weibliche Filmschaffende stärker vertreten, wenn mehrere Fachkräfte in einer Rolle zusammenarbeiten, wie dies bei Produktions- und Drehbuchteams der Fall ist. In den Bereichen Produktion, Drehbuch und Montage lag der durchschnittliche Anteil an Frauen in Europa zwischen 30 und 34 Prozent. Umgekehrt waren Frauen eher unterrepräsentiert, wenn die Rolle typischerweise von einer einzigen Fachkraft besetzt ist, zum Beispiel bei Kamera oder Komposition. In just diesen beiden Bereichen lag Österreich jeweils mit gut 15 Prozent unter den Top Five. Im Bereich Produktion schnitt die Alpenrepublik mit weniger als 30 Prozent hingegen unterdurchschnittlich ab.

Unter den weiteren Ländern, die in der Studie die verhältnismäßig besten Werte erreichten, zählen etwa Dänemark, Schweden, Spanien und Frankreich. Die Türkei lag hingegen am unteren Ende des Rankings und belegte in fünf von sechs Kategorien den letzten Platz, etwa mit nur acht Prozent Frauenanteil bei Regie oder einem Prozent bei Kamera.

Geschlechtergleichstellung in 50 Jahren

Trotz leichter Fortschritte rechnet die Studie bei gleichbleibendem Tempo erst ab Mitte des Jahrhunderts mit Geschlechterparität. Sollte das bisherige Wachstum anhalten, wäre Gleichstellung in den Bereichen Drehbuch im Jahr 2043 und Regie im Jahr 2047 erreicht, in der Kategorie Kamera hingegen erst im Jahr 2204.

(S E R V I C E - )

(APA)

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