Mindestens 75 Tote bei Drohnenangriff auf Moschee im Sudan

Der Sudan ist Schauplatz eines blutigen Krieges zwischen der Armee von Militärherrscher Fattah al-Burhan und der RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo. Al-Fashir, die Hauptstadt von Nord-Darfur, ist die letzte große Stadt in der weitläufigen Region Darfur, die mehr als zwei Jahre nach Beginn des Krieges noch unter der Kontrolle der sudanesischen Armee steht. Sollte die Stadt in die Hände der RSF fallen, würde die Miliz Darfur vollständig kontrollieren.
Zehntausende seit 2023 getötet
In dem seit April 2023 andauernden Bürgerkrieg wurden nach UNO-Angaben bereits zehntausende Menschen getötet, mehr als 14 Millionen Menschen wurden gewaltsam vertrieben. Sowohl der Armee als auch der RSF-Miliz werden Kriegsverbrechen vorgeworfen. In dem Land herrscht nach Einschätzung der UNO die schwerste humanitäre Krise der Welt.
Die Zahl der getöteten Zivilisten dem UNO-Bericht zufolge in diesem Jahr stark gestiegen. Mindestens 3.384 Zivilisten seien im ersten Halbjahr getötet worden, vor allem in der Region Darfur, teilte das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen am Freitag mit. Das entspreche bereits 80 Prozent der Gesamtzahl des Vorjahres.
UNO-Menschenrechtskommissar Volker Türk warnte am Freitag vor einer "zunehmenden Ethnisierung des Konflikts". Der Krieg habe sich seit Jahresbeginn weiter verschärft "und zunehmend ethnische und spaltende Dimensionen angenommen, mit verheerenden Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung", hieß es aus dem Büro des österreichischen Diplomaten.
Die Vertreterin des UNO-Menschenrechtsbüros für den Sudan, Ling Fu, erklärte, insbesondere in Nord-Darfur richte sich die Gewalt "gegen bestimmte ethnische Gruppen". Sie bezeichnete die Entwicklung als "sehr, sehr besorgniserregend".
In der vergangenen Woche hatte die sudanesische Regierung einen Vorschlag der USA und mehrerer arabischer Länder für einen Waffenstillstand zur Beendigung des erbitterten Bürgerkriegs unter Verweis auf seine Souveränität zurückgewiesen.
(APA/AFP/Reuters)
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