Vorarlberg ins Dunkel getaucht: So läuft die "Earth Night" im Ländle

Licht aus als Zeichen gegen Lichtverschmutzung und -verschwendung. Das ist die Devise der "Earth Night". Ab Einbruch der Dunkelheit wird Außenlicht eine ganze Nacht lang reduziert. Laut offizieller Liste sind nur vier Städte und Gemeinden aus Vorarlberg mit dabei. Doch machen wirklich nur so wenige mit? VOL.AT hat nachgehakt.

Feldkirch: Beleuchtung historischer Gebäude bleibt aus
Die Stadt Feldkirch beteiligt sich zum zweiten Mal an der Earth Night. Ab Einbruch der Dunkelheit bleiben unter anderem Schattenburg, Katzenturm, Wasserturm, Diebsturm, mehrere Kirchen sowie das Kloster Altenstadt unbeleuchtet. Auch das Montforthaus nimmt teil – mit Ausnahme der Dachterrasse, wo eine Veranstaltung stattfindet.
Bürgermeister Manfred Rädler erklärt: "Die Reduktion nächtlicher Beleuchtung ist ein einfacher, aber wirkungsvoller Schritt in Richtung Umweltschutz. Jede Maßnahme gegen Lichtverschmutzung ist auch eine Maßnahme für die Artenvielfalt, für den Klimaschutz und letztlich für die Lebensqualität der Menschen." Bürger, Vereine und Betriebe sind aufgerufen, teilzunehmen. Schon kleine Schritte reichen laut der Stadt aus, um die Nacht für Natur und Mensch dunkler und gesünder zu machen.

Mäder informiert, schaltet aber nicht ab
Die Gemeinde Mäder weist auf ihrer Website und über soziale Medien auf die Earth Night hin. Im Gegensatz zu vorherigen Jahren verzichtet sie heuer jedoch auf das Abschalten von öffentlicher Beleuchtung.
Auf Nachfrage im Gemeindeamt heißt es, man habe sich bewusst gegen eine Abschaltung – etwa bei der Straßenbeleuchtung – entschieden. Ausschlaggebend seien Sicherheitsgründe, insbesondere für Menschen, die nachts unterwegs sind. Die Gemeinde wolle stattdessen durch Information und Bewusstseinsbildung zur Teilnahme ermutigen. 2023 hatte sich Mäder noch aktiv beteiligt und einen Großteil der öffentlichen Beleuchtung um 22 Uhr abgeschaltet.

Rankweil – Basilika bleibt unbeleuchtet
Die Marktgemeinde Rankweil ist heuer zum ersten Mal bei der Earth Night dabei. Dunkel bleibt es auf dem Marktplatz und am Liebfrauenberg bei der Basilika.
"Künstliches Licht hat weitreichende Folgen für Mensch, Tier und Umwelt", meint Katrin Ehrenbrandtner vom Bereich Umwelt der Gemeinde. "Es stört den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus, irritiert Zugvögel und tötet jährlich Milliarden Insekten." Auch die Bevölkerung wird ermutigt, durch einfache Maßnahmen wie das Ausschalten der Außenbeleuchtung oder das Verwenden von warmweißem Licht mitzumachen. Auch die Jalousien und Vorhänge sollen geschlossen werden.
Nenzing plant Abschaltung von Anstrahlungen
Auch Nenzing hat seine Teilnahme für 2025 ebenfalls erstmals angekündigt. Geplant ist laut Angaben der Initiative "Paten der Nacht" folgendes: Die Objektbeleuchtung bei der Kirche wird abgeschaltet und die Beleuchtung beim Rathaus. In den Gemeindemedien wird die Aktion zudem angekündigt und die Bevölkerung zum Mitmachen eingeladen. Eine Rückmeldung der Gemeinde war am Freitag nicht möglich – das Gemeindeamt war nicht geöffnet.

Bregenz: Martinsturm bleibt dunkel
Auch Bregenz ist 2025 wieder Teil der Earth Night. Die Stadt nimmt bereits seit 2018 an der Aktion teil, wie die Kommunikation auf VOL.AT-Anfrage informiert.
Heuer wird erneut die Beleuchtung des Martinsturms abgeschaltet. Eine weitergehende Reduktion – etwa bei der Straßenbeleuchtung – sei aus Sicherheitsgründen nicht vorgesehen, so die Stadtkommunikation. Anders als bei der Earth Hour im März bleiben die Kulturhäuser beleuchtet.
Ihre Meinung ist gefragt:
Lochau: Nur im kleinen Rahmen
"Wir sind in Lochau ohnehin sparsam unterwegs", erklärt Bürgermeister Frank Matt. Für eine Nacht alles umzustellen, wäre mit großem Aufwand verbunden, wie er zu verstehen gibt. In einem gewissen Maß werde man sich an der Aktion beteiligen – dort, wo man das Licht händisch ausschalten könne, nicht aber bei automatisierten Einstellungen. "Die Sicherheit muss aber selbstverständlich weiterhin gewährleistet sein", so Matt.

Hohenems: "Ab 22 Uhr gehen automatisch alle Lichter aus"
"Die Stadt Hohenems nimmt heuer nicht speziell an der Earth Night teil", informiert Thomas Fruhmann von der Kommunikation. Allerdings setze man kontinuierlich Maßnahmen im Sinne der e5-Gemeinde. "So wird die Beleuchtung am neuen Rathaus jede Nacht ausgeschaltet – nicht nur am Tag der Earth Night. Ab 22 Uhr gehen automatisch alle Lichter aus, die evtl. noch nicht eh schon ausgemacht wurden", erklärt er.
Darüber hinaus sei das neue Rathaus in ökologischer Bauweise nach dem "Cradle-to-Cradle-Prinzip" errichtet. "Sämtliche verwendeten Materialien sind recyclebar, und das Gebäude entspricht den neuesten klimafreundlichen Standards", so der Sprecher. "Damit möchten wir langfristig ein deutliches Zeichen für Nachhaltigkeit und Energieeffizienz setzen."

Bludenz: Wahrzeichen werden nicht beleuchtet
Wie die Kommunikation gegenüber VOL.AT bestätigt, nimmt die Stadt Bludenz heuer erstmals an der "Earth Night" teil. "Die Wahrzeichen werden nicht beleuchtet", informiert ein Sprecher. Dazu zählen das Schloss Gayenhofen, die Laurentiuskirche und die Heilig-Kreuz-Kirche. Die Straßenbeleuchtung bleibt auch in der Alpenstadt aus Sicherheitsgründen eingeschaltet.
Ihre Gemeinde oder Stadt bleibt auch dunkel? Schicken Sie uns gerne ein Foto oder Video:
(VOL.AT)
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