Hagelkanone demonstriert Zerstörungskraft extremer Wetterereignisse

Die Maschine simuliert den Einschlag großer Hagelkörner und zeigt, welchen Belastungen Dächer und Fassaden künftig besser standhalten sollen, berichtet der ORF Vorarlberg.
Die Hagelkanone kommt am Institut für Brandschutztechnik und Sicherheitsforschung (IBS) zum Einsatz. Damit lassen sich die Widerstandsfähigkeit und Bruchgrenzen von Baumaterialien unter realitätsnahen Bedingungen testen. "Bei diesen Hagelkörnern handelt es sich um genormte Hagelkörner für die Beschussprüfung von Baumaterialien. Diese werden von einem Unternehmen im Mühlviertel gefertigt", erklärte Josef Huber, Geschäftsführer des IBS.
Die Eiskugeln müssen spannungs- und rissfrei sein, um vergleichbare Testergebnisse zu gewährleisten. Die Tests sollen künftig auch Herstellern helfen, ihre Produkte besser auf Extremwetterereignisse auszurichten.
Millionenschäden nach Hagelzug durch Vorarlberg
Am 4. September zog ein intensives Hagelband von Fußach bis ins Leiblachtal. Innerhalb kurzer Zeit wurden laut VLV rund 600 bis 700 Schadensmeldungen registriert. "Die Schadenssumme bei uns liegt bei etwa 2,5 Millionen Euro", sagte VLV-Vorstand Robert Sturn. Vor allem Autos seien durch Kaskoschäden stark betroffen gewesen.
Die Gesamtschäden in Vorarlberg dürften laut Schätzungen sogar bei sechs bis sieben Millionen Euro liegen. Dennoch zeigt sich Sturn zuversichtlich: "Gott sei Dank kann man davon ausgehen, dass 98 bis 99 Prozent der Vorarlberger in ihrer Sturmhagelversicherung eine Gebäudeversicherung haben."
KI soll Risikogebiete frühzeitig identifizieren
Um künftig besser auf Unwetter reagieren zu können, entwickelt die VLV gemeinsam mit dem IBS und der Fachhochschule Vorarlberg ein Modell auf Basis Künstlicher Intelligenz. Ziel ist es, mithilfe von Luftbildern und Bilderkennungsverfahren die Bedachungsmaterialien von Gebäuden zu analysieren.
"Von den Materialien hängt auch ab, wie groß der Hagelwiderstand ist", sagte Thomas Steinberger, Hochschullehrer an der FH Vorarlberg. Das Modell könne künftig auch bei Schneelasten zum Einsatz kommen: "Eine Anwendung wäre, dass man die Schneehöhe auf Dächern erkennen und somit Warnungen abgeben kann."
Derzeit befindet sich das System noch in der Trainingsphase. Die Projektpartner hoffen jedoch, durch die Kombination aus Technik und Forschung einen wertvollen Beitrag zur Prävention von Wetterschäden zu leisten.
(VOL.AT)
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