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Deal genehmigt: Chinesischer Konzern schluckt MediaMarkt und Saturn

JD.com kauft MediaMarkt-Mutter: Kartellamt gibt grünes Licht
JD.com kauft MediaMarkt-Mutter: Kartellamt gibt grünes Licht ©CANVA/APA
Das deutsche Bundeskartellamt hat der Übernahme von Ceconomy durch einen chinesischen Online-Riesen zugestimmt. Damit übernimmt der China-Konzern die Kontrolle über rund 1000 Filialen von MediaMarkt und Saturn – auch in Österreich.

Die Expansionspläne des chinesischen Tech-Konzerns JD.com sind offiziell abgesegnet: Das deutsche Bundeskartellamt hat der geplanten Übernahme der Ceconomy AG, der Muttergesellschaft von MediaMarkt und Saturn, zugestimmt.

JD.com wolle mit dem Schritt in den stationären Einzelhandel in Europa einsteigen – mit klarer Zielsetzung. "JD.com ist bislang nur in sehr geringem Umfang in Deutschland aktiv", erklärte Kartellamtspräsident Andreas Mundt am Donnerstag. Aufgrund der geringen Überschneidungen im Wettbewerb gebe es keine Bedenken gegen den Deal.

Rund 1000 Filialen betroffen – auch in Österreich

Die Dimension der Übernahme ist beachtlich: Ceconomy betreibt rund 1000 Elektronikmärkte in Europa, darunter etwa 50 in Österreich. Für JD.com bedeutet das eine massive Ausweitung der physischen Präsenz. Während Konkurrenten wie Temu, Shein oder Alibaba primär auf Online-Handel setzen, verfolgt JD.com mit seinem Gründer Richard Liu eine andere Strategie: Präsenz vor Ort – sichtbar, greifbar, verlässlich.

Mehrheit gesichert – Zukäufe nicht ausgeschlossen

Die Übernahme wird in Kooperation mit der deutschen Unternehmerfamilie Kellerhals abgewickelt. Gemeinsam halten JD.com und die Kellerhals-Gruppe nach eigenen Angaben nun 57,1 Prozent der Ceconomy-Anteile. Ob weitere Beteiligungen folgen werden? "Sehr wahrscheinlich", heißt es aus dem Umfeld des Konzerns. Eine klare Expansion ist Teil der langfristigen Strategie.

Milliardenbewertung und strategischer Schwenk

Rivale von Amazon

Mit dem Abschluss des Deals wird Ceconomy derzeit mit rund 2,2 Milliarden Euro bewertet. JD.com – international als einer der schärfsten Rivalen von Amazon und Alibaba bekannt – sichert sich durch den Kauf nicht nur ein etabliertes Filialnetz, sondern auch Zugang zu europäischer Logistik-Infrastruktur. Ein entscheidender Vorteil, insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit auf dem chinesischen Heimatmarkt.

(VOL.AT)

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