Fed senkt Zinsspanne um Viertelpunkt auf 4 bis 4,25 Prozent

Es ist die erste Leitzinssenkung in den USA heuer. Zuletzt hatte die US-Notenbank im Dezember 2024 die Leitzinsen reduziert. Die US-Notenbank steht unter enormen Druck durch US-Präsident Donald Trump, der immer wieder Leitzinssenkungen fordert und Notenbankchef Jerome Powell heftig angreift.
Lena Dräger vom Kieler Institut für Weltwirtschaft kommentierte: "Von Marktteilnehmenden war erwartet worden, dass der Leitzins um 25 Basispunkte auf einen Bereich von 4,00-4,25 Prozent gesenkt wird. Eine solche Zinssenkung lässt sich mit dem dualen Mandat der Fed und der Abschwächung der Beschäftigung begründen. Ein großer Zinsschritt um 50 Basispunkte wäre angesichts der immer noch persistenten Inflation oberhalb von zwei Prozent aber das falsche Signal gewesen, zumal das Risiko hoch ist, dass US-Firmen die höheren Produktionskosten aufgrund der Zölle vermehrt einpreisen. Dies würde die Inflation weiter antreiben."
Trump-Berater in Fed wollte größeren Schritt nach unten
US-Präsident Donald Trump hatte den unabhängigen Zentralbankchef Jerome Powell immer wieder zu kräftigen Zinssenkungen aufgefordert. Zuletzt entsandte er seinen Vertrauten Stephen Miran ins Direktorium der Notenbank, um eine jüngst vakant gewordene Stelle auszufüllen. Der beurlaubte Wirtschaftsberater Trumps konnte nach seiner Bestätigung durch den Senat im Eilverfahren nun erstmals über den Leitzins mit abstimmen: Er befürwortete einen Zinsschritt von einem halben Prozentpunkt.
Die Notenbank hatte den ersten Zinsschritt nach unten im laufenden Jahr auf die lange Bank geschoben, da sie sich zunächst ein Bild von den Folgen der von Trump betriebenen Zollpolitik auf Wirtschaft und Inflation machen wollte. Nach einer markanten Eintrübung des Arbeitsmarkts stellte Powell jüngst jedoch die Signale auf Zinssenkung. Denn die US-Notenbank soll nicht nur stabile Preise sicherstellen sondern auch Vollbeschäftigung fördern.
Dauerfeuer auf Fed-Verantwortliche
Trump hat die Federal Reserve immer wieder wegen des aus seiner Sicht zu zögerlichen Zinskurses kritisiert. Zuletzt hatte die Notenbank den Leitzins im Dezember 2024 gesenkt. Neben verbalen Attacken auf Powell hat der US-Präsident auch versucht, die Fed-Direktorin Lisa Cook zu feuern. Ein Berufungsgericht in Washington lehnte es jedoch vorerst ab, Trump die Entlassung zu gestatten.
Der Fall Cook hat an den Finanzmärkten Sorgen um die Unabhängigkeit der Zentralbank ausgelöst. Bisher hat noch kein US-Präsident ein Mitglied des Fed-Direktoriums entlassen. Cooks Anwalt hat den von Trump als Grund angeführten mutmaßlichen Hypothekenbetrug als Vorwand bezeichnet. In Wahrheit gehe es darum, dass Cook den vom US-Präsidenten geforderten Zinssenkungen nicht zugestimmt habe.
(APA/dpa/Reuters)
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